Unions-Fraktionschef Volker Kauder sieht die Wiederwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) im kommenden Jahr durch die Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück (SPD) nicht gefährdet. „Die Bundeskanzlerin genießt das Vertrauen der Bürger – gerade was die Bewältigung der Euro-Schuldenkrise angeht. Das zeigen alle Meinungsumfragen. Das wird bei der Bundestagswahl entscheidend sein“, sagte Kauder im Gespräch mit der „Bild am Sonntag“.
Steinbrück vertrete heute Positionen, die die Mehrheit in Deutschland nicht wolle, so der Unions-Fraktionschef weiter. „Die Einführung von Euro-Bonds und die Schaffung einer Schulden-Union in Europa. Die Bankregulierung, die er jetzt anspricht, haben wir schon längst begonnen umzusetzen“, sagte Kauder mit Blick auf das in dieser Woche veröffentlichte Bankenpapier von Steinbrück, in dem sich der frühere Bundesfinanzminister für eine stärkere Regulierung der Finanzinstitute ausspricht. Der Vorstoß des schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Kubicki, der eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP ins Spiel gebracht hatte, sei für Kauder überdies uninteressant. „Was er fordert, ist mir egal. Wir setzen auf die Fortsetzung der Koalition mit der FDP“, betonte Kauder, der anfügte, dass „die allermeisten in der FDP“ dies anders sehen würden als Kubicki.