Marie-Christine Ostermann zum neuen DGB-Rentenkonzept: Der Gewerkschaftsbund erkauft sich ein Aussetzen der Rente mit 67 durch Beitragserhöhungen. Das ist alles andere als generationengerecht.
(NL/1333795786) Berlin, 21. Juni 2012. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat ein neues Rentenkonzept vorgelegt, um auch die Renten für die jungen Generationen stabil zu halten. Was nach Generationengerechtigkeit klingt, ist in Wahrheit ein milliardenschwerer Rucksack an Kosten, den vor allem junge Menschen tragen sollen.
Marie-Christine Ostermann, Bundesvorsitzende von DIE JUNGEN UNTERNEHMER: Die Rentenversicherung muss demografiefest gemacht werden. Das ist nur möglich, wenn wir an der Rente mit 67 festhalten. Die demografische Entwicklung macht eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit unumgänglich. Ein Aussetzen der Rente mit 67 und die schrittweise Anhebung der Beiträge auf 22 Prozent, wie es der DGB fordert, ist fatal und vor allem der jungen Generation gegenüber unverschämt. Denn die jungen Menschen werden die Zeche dafür zahlen müssen.
Ostermann weiter: Die Konsequenz der DGB-Forderung: Noch weniger Rücken, die noch höhere Kosten schultern müssen. Der DGB verringert den Kreis der Beitragszahler, der Faktor Arbeit wird verteuert. Letzteres gefährdet Arbeitsplätze und somit die Finanzierbarkeit des Sozialsystems. Das ist absolut kontraproduktiv. Der DGB erkauft sich ein Aussetzen der Rente mit 67 durch Beitragserhöhungen für die jüngeren Arbeitnehmer. Das ist alles andere als generationengerecht.
Angesichts der demografischen Entwicklung ist ein kompletter Systemwechsel hin zu einer eigenverantwortlichen Altersvorsorge nötig, die stärker auf Kapitaldeckung setzt und langfristig ohne das Umlageverfahren auskommt. Nur so können wir das Rentensystem auf Dauer finanziell absichern.
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