JuLi-Chef Becker sieht Merkel durch Wulff-Rücktritt nicht beschädigt

Der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLi), Lasse Becker (FDP), sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel durch den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff (beide CDU) nicht beschädigt. „Ich glaube, dass die Autorität und Integrität der Kanzlerin in den Augen der Bevölkerung keinen Schaden genommen haben“, sagte Becker „Handelsblatt-Online“. „Die Kanzlerin muss sich an ihrer Arbeit als Regierungschefin messen lassen. Da stehen genügend große Herausforderungen an – sei es bei der Euro-Stabilisierung, der Konsolidierung des Bundeshaushalts oder der Aufgabe, Deutschland auf Wachstumskurs zu halten.“

Den Rücktritt von Wulff hält Becker für richtig. „Für ihn als Privatmann gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber das Amt des Bundespräsidenten hätte während eines solchen Ermittlungsverfahrens Schaden genommen“, sagte der FDP-Politiker. „Es ist natürlich eine ernste Situation, wenn in so kurzer Zeit nacheinander schon der zweite Bundespräsident zurücktritt“, fügte Becker hinzu. „Aber angesichts der eher repräsentativen Funktion des Bundespräsidenten im politischen System der Bundesrepublik sehe ich keine große Gefahr.“ Becker zeigte sich zuversichtlich, dass nun alles seine grundgesetzlich vorgegebene Entwicklung nehmen werde. „Es liegt nun an den Vorsitzenden von CDU, FDP und CSU einen geeigneten Kandidaten zu finden und diesen mit SPD und Grünen abzustimmen.“ Einen möglichen Wulff-Nachfolger nannte Becker nicht. „An öffentlichen Personaldiskussionen möchte ich mich nicht beteiligen“, sagte er.