Mit einer Pilgertour gegen die Diskriminierung von Menschen mit einer Dyskalkulie soll gemeinsam mit dem BVL (Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.) die Bildungspolitik aufgefordert werden, einen Nachteilsausgleich für Kinder mit Dyskalkulie zu verankern.
Eine Pilgertour für mehr Chancengleichheit bei Dyskalkulie startet am 20.07.2022 in Aschaffenburg und führt am 02.08.2022 direkt zum Bayrischen Bildungsministerium nach München. Im Gepäck die Petition für mehr Chancengleichheit bei Dyskalkulie (Rechenstörung) https://chng.it/c25XvmNw Schritt für Schritt gehen engagierte Unterstützer gezielt auf das Bildungsministerium in München zu, damit Kinder, und Jugendliche mit einer Dyskalkulie bessere Bildungsperspektiven erhalten. Susanne Kraut, Dyskalkulietherapeutin nach BVL und Initiatorin der Aktion, kommt auf ihrer Tour durch verschiedene Stationen in Baden-Württemberg und Bayern, wo sie, gemeinsam mit Vertretern des Landesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie Bayern, auf die missliche Lage von Menschen mit Dyskalkulie hinweist. In Bayern ist eine Änderung der schulrechtlichen Regelungen dringend geboten, denn dort gibt es bisher, wie in vielen anderen Bundesländern auch, keinen Nachteilsausgleich bei einer Dyskalkulie.
Dyskalkulie ist eine Beeinträchtigung grundlegender Rechenfertigkeiten bei allgemein guter Begabung. 3 – 8 Prozent aller Menschen haben eine Dyskalkulie. Sie werden durch fehlende politische, schulische sowie auch gesellschaftliche Unterstützung an der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt. Damit werden Bildungsabschlüsse gefährdet und das Recht auf freie Berufswahl eingeschränkt. Der massive Fachkräftemangel könnte abgemildert werden, wenn man Schülerinnen und Schüler mit einer Dyskalkulie durch gezielte Förderung und einen anforderungsgerechten Nachteilsausgleich besser unterstützt. Vielen Jugendlichen verwehrt man immer noch den Zugang zu einer qualifizierten Ausbildung oder Studium, weil man sie wegen ihren mathematischen Beeinträchtigungen ausgrenzt. Man verkennt ihre Stärken und Potenziale und fördert sie nicht anforderungsgerecht. Der Lehrkräftemangel, insbesondere in den Grundschulen, wo die Basisfertigkeiten des Rechnens erlernt werden, wird die Situation noch verschärfen.
„Schülerinnen und Schüler mit einer Dyskalkulie durchlaufen eine sehr gute Entwicklung in der Schule, wenn man sie fördert und ihnen einen Nachteilsausgleich gewährt“, sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL sowie Landesvorsitzende des LVL Bayern. „Gerade letzte Woche habe ich mit einem Studenten der Elektrotechnik telefoniert, der trotz seiner Dyskalkulie dank der notwendigen Unterstützung erfolgreich ein Technikstudium absolviert. Ebenso interessieren sich viele Jugendliche mit Dyskalkulie für erziehungswissenschaftliche oder pflegerische Berufe. Auch dort gibt es erfolgreiche Beispiele“, sagt Scherle. Der BVL macht mit seinen Aktionen deutlich, dass sich für viele junge Menschen mit Dyskalkulie Bildungswege verschließen, in denen dringend Nachwuchs gesucht wird.
„Mir ist kein Schritt zu weit, wenn ich täglich sehe, wie unsere Kinder in der Schule diskriminiert werden. Ich gehe auf meiner Pilgertour knapp 400 km und ca. 570.000 Schritte. Jeder Schritt soll dazu führen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachse mehr Chancengleichheit bei Dyskalkulie bekommen“, sagt Susanne Kraut, Initiatorin der Pilgertour. Helfen Sie mit, damit Menschen mit einer Dyskalkulie nicht weiterhin in unserem Bildungssystem diskriminiert werden und zeichnen Sie die Petition bei change.org https://chng.it/c25XvmNw
Wenn Sie die Pilgertour verfolgen wollen oder vor Ort unterstützen, gibt es weitere Informationen unter https://www.bvl-legasthenie.de/projekte.html oder direkt bei Instagram @dyskalkulie_to_go ( https://www.instagram.com/dyskalkulie_to_go/). Weitere Informationen zur Petition und zur Dyskalkulie sind im Internet unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.
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Über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.:
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 45 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern, Therapeuten und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.
Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme von Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie bekannt.
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