Die deutschen IT- und Telekommunikationsunternehmen (ITK) bekommen die Euro-Krise und die weltweite Konjunkturflaute zu spüren. Die Industrie werde dieses Jahr nicht ganz so stark wachsen wie zuletzt prognostiziert, sagte Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbands Bitkom, dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich in diesem Jahr insgesamt weniger dynamisch als im Vorjahr. Das geht an unserer Branche nicht vorbei“, unterstrich Kempf.
Allerdings liege das Wachstum des ITK-Marktes deutlich über den Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt. Die Hightech-Industrie sei damit ein wichtiger Stabilisator für die Konjunktur, betonte Kempf kurz vor dem Beginn der Branchenmesse Cebit. Der Funktionär ergänzte: „Das gilt auch für die Schaffung neuer Arbeitsplätze.“ Die weltgrößte Messe der Branche öffnet am Dienstag in Hannover ihre Tore. Details zur Entwicklung der Branche will der Branchenverband Bitkom am Montag in Hannover vorstellen. Bislang war der Verband von einem Plus von gut zwei Prozent ausgegangen. Kempf betonte, dass die einzelnen Bereiche ganz unterschiedlich abschneiden. „In der Unterhaltungselektronik und bei der Sprachtelefonie sind die Umsätze unter Druck. IT-Dienstleister, Softwarehersteller und Anwendungen rund um das Thema mobile Computing hingegen legen zu.“ Der Manager führt hauptberuflich den Nürnberger IT-Dienstleister Datev.