Angesichts der hartnäckigen Kritik an der Riester-Rente fragen sich immer mehr Sparer, ob ein Abschluss noch sinnvoll ist oder nicht. Die Hauptprobleme der mit staatlichen Mitteln geförderten Altersvorsorge sind vor allem die hohen Kosten und das komplexe Verfahren rund um die Zulagen. Insbesondere bei der klassischen Rentenversicherung werden sehr hohe Verwaltungs- und Abschlusskosten verlangt. Günstiger sind hingegen die Fondssparpläne.
Die Kosten als größter Kritikpunkt
In den ersten fünf Jahren der Anlage müssen die Riester-Sparer die Kosten für das gewählte Produkt mit den Beiträgen und der Förderung abbezahlen. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen Kosten je nach dem gewählten Produkt der Anlageform. Vor allem bei der traditionellen Riester-Rentenversicherung werden Gebühren von bis zu 20 Prozent verlangt. Das mindert sowohl die Rendite als auch die tatsächliche Auszahlung im Alter. Günstiger sind die Riester-Renten, die mit Fonds verbunden sind. Es werden hier maximal Gebühren von bis zu fünf Prozent erhoben. Somit ist ein Abschluss der traditionellen Riester-Rente für Sparer nur wenig sinnvoll.
Durchschnittliche Ergebnisse der Entenversicherung
Aus einer Untersuchung geht hervor, dass lediglich fünf Tarife im Bereich der klassischen Rentenversicherung noch ein gutes Ergebnis erzielen können. Das bestätigt auch die Einschätzung vieler Experten, die von dieser Variante seit langer Zeit abraten. Ein Vorteil gegenüber anderer Vorsorgevarianten ist jedoch die Pfändungssicherheit des Kapitals. Sinnvoll ist zudem, dass die Einzahlungen und Zulagen nicht auf Hartz 4 angerechnet werden können. Aus dieser Sicht ist der Abschluss noch sinnvoll.
Sinnvoll oder nicht für Familien
Angesichts der hohen Zulagen für kinderreiche Familien ist ein Abschluss noch als sinnvoll anzusehen. Denn für jedes Kind des Riester-Sparers gibt es eine Kinderzulage von bis zu 300 Euro im Jahr. Entscheidend bei der Förderung ist das Geburtsdatum des Kindes. Kinder, die nach dem 31.12.2007 geboren wurden, erhalten einen Zuschuss in Höhe von 300 Euro im Jahr. Für davor geborene Kinder beträgt die Zulage noch immer 185 Euro jährlich. Das Riestern mit Kindern ist durchaus noch als sinnvoll anzusehen.
Bei Arbeitslosigkeit nicht notwendig
Die Branche wirbt auch im Falle einer Arbeitslosigkeit mit der Riester Rente. Der Grund hierfür ist, dass es lediglich den sogenannten Sockelbetrag in Höhe von nicht mehr als 5 Euro monatlich zu zahlen gilt. Mit Entrichtung dieses Mindestbeitrages erhalten Sparer auch während der Arbeitslosigkeit die maximale Förderung. Was zunächst gut klingen mag, hat später jedoch seine Folgen für die Anleger. Denn wer dauerhaft auf Sozialleistungen, auch im Alter, angewiesen sein wird, der sollte keine private Altersvorsorge abschließen. Der Grund ist, dass die spätere Rentenleistung als Vermögen angerechnet wird. Das mindert entsprechend der Zahlung der Riester Rente auch die späteren Sozialleistungen. Daher ist in diesem Fall von einem Abschluss abzuraten.
Riester Rente und die geringe Rendite
Einst galt die Riester Rente als sozialpolitischer Volltreffer, mittlerweile bezweifeln etliche Experten den Sinn der Anlageform massiv. Der Hauptkritikpunkt ist die geringe Rendite der Anlage, die bei etwa fünf Prozent im Jahr liegt. Das g Problem der geringen Rendite gibt es aber auch bei anderen Produkten. Die Versicherungsbranche begründet diesen Sachverhalt mit der lang anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise. Mehr dazu auch hier.