Israels Vize-Premier: Strategische Ölreserven müssen notfalls angezapft werden

Der israelische Vizepremier Mosche Yaalon hat den Westen aufgefordert, im Zweifel seine strategischen Ölreserven anzuzapfen, um die Sanktionen gegen den Iran konsequenter durchziehen zu können. Der Westen sei nicht entschlossen genug, die Nuklearambitionen des Iran zu unterbinden, weil er Angst vor hohen Ölpreisen habe, sagte Yaalon im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die internationale Gemeinschaft müsse alles daran setzen, alternative Ölquellen zu nutzen, darunter auch die strategischen Ölreserven der USA und Großbritanniens.

„Es darf kein Tropfen Öl vom Iran gekauft werden.“ Ein atomar bewaffneter Iran sei ein Desaster für Europa, auch wegen der dramatischen geostrategischen Veränderungen, die daraus folgten, so der Likud-Politiker. Der frühere Generalstabschef der israelischen Armee betonte, dass ein militärischer Angriff Israels auf den Iran nur ultima ratio sein könne: „Uns ist klar, dass das kein Spaziergang würde.“ Über den Zeitpunkt gebe es allerdings Differenzen mit den USA. Israel sei der Meinung, man könne nicht auf eine offizielle Ankündigung des Regimes warten, Atombomben zu bauen. Man dürfe einem solchen Regime gar nicht erst erlauben, an der Schwelle zur Nuklearmacht zu stehen.