Invest in Future Award 2011: Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet

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Bei der Abendveranstaltung des Bildungs- und Betreuungskongresses „Invest in Future“ mit Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter am 24. Oktober 2011 nahmen drei beispielgebende Initiativen aus Pforzheim, Hamburg und Jena die diesjährigen Invest in Future Awards entgegen. Das Thema des Pädagogik-Innovationspreises 2011 lautete: „Erfahrung trifft Kita.

„Stuttgart (eos) – „Kitas auf Museumstour“ aus Pforzheim, das „Stadtteilvernetzungsprojekt HafenCity“ aus Hamburg sowie die Jenaer Kita Bertolla, die sich durch die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern zur Kunst- und Musikkita entwickelte: Das sind die Initiativen, denen die Fachjury des Invest in Future-Award in diesem Jahr Preise zusprach. Das Thema des 2011 zum vierten Mal von der Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH ausgelobten Pädagogik-Innovationspreises lautete: „Erfahrung trifft Kita“. „Gesucht wurden Einrichtungen deren Selbstverständnis als offener Lebensraum mit vielfältigen Verbindungen zur Gesellschaft sich nachhaltig in der Arbeit niederschlägt – zum Beispiel in Form von bürgerschaftlichem Engagement, der Öffnung für andere Einrichtungen und Initiativen, der Zusammenarbeit mit Sportvereinen, mit künstlerisch tätigen Menschen oder in regelmäßigen Kontakten zur Berufswelt“, erläuterte Konzept-e-Geschäftsführerin Waltraud Weegmann.

Bei der Abendveranstaltung des interdisziplinären Bildungs- und Betreuungskongresses „Invest in Future“ in Stuttgart (24. Oktober 2011) nahmen die Preisträgerinnen und Preisträger die Auszeichnung entgegen. In ihrer Rede würdigte die baden-württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter das besondere Engagement der ausgezeichneten Einrichtungen und Initiativen. „Nur qualitativ hochwertige Betreuungsangebote verschaffen den Kindern langfristig Vorteile. Von guten Beispielen können wir alle noch viel lernen und uns gegenseitig anspornen. Ich danke deshalb allen, die ihre Energie in die Förderung von Kindern investieren, insbesondere den Preisträgern des Invest in Future Awards für ihr erfolgreiches Engagement“, so die Ministerin.

Erster Preis für „Kitas auf Museumstour“, Pforzheim
Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an das Pforzheimer Projekt „Kitas auf Museumstour“, das der Goldader Bildung Pforzheim & Enzkreis e.V. eingereicht hatte. Der Verein koordiniert das von der Stadt unterstützte Projekt. Es bezieht trägerübergreifend alle Pforzheimer Kitas ein, die sich dafür anmelden, sowie derzeit vier Museen. Die Idee: Museumsbesuche für Kindergruppen aus Kitas sollen auf eine nachhaltige Basis gestellt und so gestaltet werden, dass die Kita-Pädagogik in der Museumspädagogik ihre Fortführung findet. Die Thematik und Herangehensweise bei den Museumsbesuchen entwickeln sich aus den Interessen der Kindern, die die Erzieherinnen und Erzieher beobachten. Eine Themenstellung bleibt über einen Projektzeitraum gleich und wird in allen Museen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung verfolgt und in den Kitas ebenfalls bearbeitet. „In diesem Projekt gelingt es in beispielgebender Art und Weise, eine zeitgemäße am kindlichen Erkenntnisinteresse orientierte Kita-Pädagogik in andere Bildungsräume zu transportieren und dadurch dort Veränderungen zu bewirken. Das Miteinander bereichert beide Seiten. Es entstanden Museen in den Kitas und Kitas in den Museen“, begründete die Jury die Vergabe des ersten Preises an das „fachlich und organisatorisch stimmige Projekt mit Vorbildcharakter“.

Zweiter Preis für „Stadtteilvernetzungsprojekt HafenCity“
Den zweiten Preis, der mit einem 2.500 Euro-Gutschein des Kita-Ausstatters Dusyma verbunden ist, erkannte die Jury dem „Stadtteilvernetzungsprojekt HafenCity“ aus Hamburg zu. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines stadtteil- und generationsübergreifenden Netzwerks von Kitas mit künstlerisch, sozial aber auch gewerblich tätigen Menschen rund um die neue HafenCity und die Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg. Verbindendes Element für die Kita-Kinder aus sozial sehr unterschiedlich strukturierten Stadtteilen ist das gemeinsame kulturelle Lernen mit Kunst und Musik. Herzstück des Projekts 2010/2011 war die Erarbeitung und Aufführung des Kinder-Musicals „Drei Banden – Ein Diamant“, das auch andere Initiativen, zum Beispiel den Quartierschor Rabenmütter, mit einbezog. In der Begründung der Jury für die Vergabe des zweiten Preises heißt es: „Die Preisträgerinnen und Preisträger beziehen sich auf die Kräfte und Möglichkeiten der Menschen vor Ort und bringen sie so zusammen, dass etwas Neues entsteht, das alle Beteiligten bereichert. Seine Vielfalt und Offenheit zeichnet das Netzwerk besonders aus. Dass und wie diese Form des Zusammenwirkens funktioniert, hat das Kinder-Musical-Projekt eindrucksvoll gezeigt.“

Dritter Preis für Kita Bertolla, Jena
„Kathrin Hauser und dem Team der Kita Bertolla ist es gelungen, aus einer sogenannten Brennpunkt-Kita mit geringer Attraktivität eine Einrichtungen mit gutem Ruf zu machen, die in Anziehungspunkt für Familien ist“, schreibt die Jury zur Vergabe des mit 1.000 Euro dotierten dritten Preises an die Einrichtung aus Jena. „Motor für diese Entwicklung war der Vernetzungsprozess mit der Jenaer Musik- und Kunstschule. Es gelang den Fachkräften, die künstlerischen Impulse aus der Kooperation so in den Alltag zu integrieren, dass sie zu einem festen Bestandteil wurden und den Kindern neue Formen des Ausdrucks und der Weltaneignung erschließen.“ Die Einrichtung schuf sich so ein besonderes Profil als Kunst- und Musik-Kita. Und die Vernetzung geht weiter: Es entstand ein Verein zur Unterstützung des Projekts, der mit der Wohngenossenschaft Carl Zeiss Jena kooperiert. Aus dieser Vernetzung erwuchs die Idee für das monatlich stattfindende Mehrgenerationencafé in den Räumlichkeiten der Kita. Für die Zukunft ist geplant, eine Zweigstelle der Familienberatungsstelle Jena in der Kita einzurichten und diese damit zu einem Familienzentrum weiter zu entwickeln. „Der Weg der Kita Bertolla kann auch andere Einrichtungen inspirieren, von einem Ansatzpunkt ausgehend langsam eine komplexere Vernetzungsstruktur zu entwickeln“, fand das Preisgericht.

Die Jury
Der Invest in Future Award-Fachjury gehörten an: Carola Kammerlander, Pädagogische Geschäftsführerin der Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH, Stuttgart; Marianne Krug, Pädagogin, München; Ilona Liedel, Geschäftsführerin der Freiwilligenagentur Stuttgart, Ehrenamtsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart; Herbert Matysiak, Vorstand KIND e.V. Dachverband, Stuttgart; Prof. Dr. Jörg Maywald, Geschäftsführer der Deutschen Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft e.V., Berlin; Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH, Stuttgart.

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