Darmstadt, November 2012: Die Umfrage „European Payment Index“ wird jährlich von der Intrum Justitia GmbH unter 8.000 europäischen Unternehmen durchgeführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass europaweit insgesamt 340 Milliarden Euro als Forderungsausfälle abgeschrieben werden müssen. Dies entspricht 2,8 % aller Geschäftstätigkeiten im Jahr 2011. Das White Paper des European Payment Index 2012 für Branchen zeigt, dass hier zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen große Unterschiede existieren. Besonders stark betroffen ist die Gesundheitsbranche.
Europäische Unternehmen müssen aufgrund von Zahlungsverzögerungen oder –ausfällen 2,8 % aller Geschäftstätigkeiten abschreiben, so eines der Ergebnisse des von der Intrum Justitia durchgeführten European Payment Index 2012 für Branchen (EPI 2012). Eine Rekordsumme, durch die den Unternehmen wichtige Gelder verloren gehen, die sinnvoll eingesetzt werden könnten – zum Beispiel für Investitionen in Forschung und Entwicklung oder zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Außerdem könnten die Summen genutzt werden, um neue Märkte zu erschließen und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.
Nicht alle Wirtschaftszweige sind im krisengeschüttelten Europa gleich stark betroffen, informiert das White Paper des EPI 2012 für Branchen von Intrum Justitia.
So schreibt der Energiesektor vergleichsweise niedrige 1,8 % aller geschäftlichen Tätigkeiten ab, während der professionelle Dienstleistungssektor bis zu 4,2 % abschreibt. Eine der Branchen, die in absoluten und relativen Zahlen am schwersten betroffen ist, ist das Gesundheitswesen mit 3,4 % Abschreibungen. Im Jahr 2008 waren es dagegen nur 1,8 %, und im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert um 20 % an. Eine beunruhigende Entwicklung. Dazu Lars Wollung, Geschäftsführer und Präsident von Intrum Justitia:
„Unsere Umfrage zeigt, dass es nicht die Verbraucher sind, die ihre Rechnungen an den Gesundheitssektor zuletzt bezahlen, sondern die Regierungen selbst. Im Durchschnitt zahlen die Verbraucher innerhalb von 40 Tagen, während öffentliche Einrichtungen bis zu 65 Tage warten. Man sollte erwarten, dass Regierungen und öffentliche Instanzen mit einem besseren Beispiel vorangehen.“
Als einen der Gründe nennt die Intrum Justitia GmbH in ihrem aktuellen White Paper zum EPI 2012 die langsame und nachlässige Inrechnungstellung von Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen. Die Studie von Intrum Justitia zeigt zum Beispiel auf, dass fast die Hälfte aller Rechnungen – nämlich 45 % – nicht innerhalb von 30 Tagen beglichen wurden. Die Umfrage ergab, dass eine größere Anzahl der Befragten verspätete Zahlungen durchaus an professionelle Inkassodienstleister weitergibt. Im gesamten Gesundheitssektor vergehen jedoch von der Fälligkeit der Rechnung bis zur Ergreifung einer solchen Maßnahme im Schnitt 105 Tage. Was hierbei vor allem problematisch ist: Je länger gewartet wird, bis entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, desto mehr sinken die Chancen auf eine schnelle Abwicklung.
„Obwohl das Bild, das unser Bericht zeichnet, düster erscheinen mag, gibt es Schutzmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen können. Es kann viel getan werden, um die Betriebe bei der Förderung Europas zu unterstützen. Uns wurde ersichtlich, dass Unternehmen, die ihre Kunden kennen und eine effiziente Kreditpolitik umsetzen, früher bezahlt werden und einen geringeren Prozentsatz ihrer Verkäufe abschreiben müssen“, erklärt Lars Wollung von Intrum Justitia abschließend.
Wie können Sie Ihr Unternehmen fördern? Lars Wollung, Geschäftsführer von Intrum Justitia, rät:
- Schaffen Sie eine unternehmenseigene Kreditpolitik und setzen Sie diese um.
- Treiben Sie alle Schritte Ihres Credit-Management-Prozesses kontinuierlich voran.
- Legen Sie für jeden Kunden angemessene Kreditgrenzen.
- Vergewissern Sie sich, dass Sie jeden Kunden, mit dem Sie eine Geschäftsbeziehung eingehen, identifiziert haben.
- Vernetzen Sie Finanz-, Marketing und Verkaufsabteilungen, damit Zahlungsausfälle vermieden werden.
- Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kundenadressen.
- Verfolgen Sie die Entwicklungen in der Branche und der Wirtschaft, und überprüfen Sie die Liquidität Ihrer Hauptkunden.
- Versenden Sie Zahlungserinnerungen zügig und vergessen Sie nicht die Inrechnungstellung von Betriebskosten und ggf. Verzugszinsen.
- Achten Sie auf eine ausgeglichene Kundenstruktur, die Sie kontinuierlich ausbauen.
- Leiten Sie die Maßnahmen, um Zahlungen zu erhalten, stets umgehend ein. Warten Sie niemals!
Die wichtigsten Ergebnisse des White Paper EPI 2012 für Branchen werden unter folgendem Link bereitgestellt: Intrum Justitia GmbH White Paper EPI 2012.
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Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist die führende Anbieterin für Credit Management Services (CMS) in Europa und bietet Dienstleistungen wie den Forderungskauf an, die geschaffen wurden, um nachweislich die Cash-Flows und die langfristige Wirtschaftlichkeit der Kunden zu verbessern. Intrum Justitia wurde 1923 gegründet und beschäftigt etwa 3.300 Mitarbeiter in 20 Ländern, darunter in Deutschland an den Standorten Hannover und Darmstadt. Für mehr Informationen besuchen Sie http://www.intrum.com/de/.
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Über das White Paper des European Payment Index 2012 für Branchen
Die Studie wurde Anfang 2012 zeitgleich in 28 Ländern durchgeführt. Die Studie wurde schriftlich durchgeführt und fast 8.000 Unternehmen antworteten. Intrum Justitia führte die Studie dieses Jahr zum siebten Mal durch.
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