Interview mit der CEROS Vermögensverwaltungs AG

Zeitweise „nur“ mit dem Rosetta Trading Program in der chili assets Datenbank für Managed Accounts vertreten, haben wir den Anbieter, die CEROS Vermögesverwaltungs AG genauer unter die Lupe genommen. Stille Wasser sind bekanntlich besonders tief. Bei einem Besuch in Frankfurt am Main ist sehr schnell klargeworden, das CEROS ein enormes Spektrum hochwertiger Handelsstrategien bietet: Über den Zugang zu amerikanischen Managed Account Plattformen.

 
„Über Ceros erhalten Kunden Zugang zu den weltweit besten Asset Managern“
Markus Ross, Geschäftsführer
Gesprächspartner
Markus Ross,
51 J., Dipl. Volkswirt, ist seit 1982 an der Börse tätig. Bis 1990 arbeitete er in leitender Position in einem Brokerage-Unternehmen, dann gründete er mit Kunden und Kollegen die CEROS Broker Service AG sowie die CEROS Vermögensverwaltungs AG, bei der er bis heute Partner und Geschäftsführer ist.
Valerio Jacobi,
28 J., Dipl. Kaufmann mit Schwerpunkt Finanzmärkte, ist seit 2009 als Broker sowie im Bereich der Managed Accounts für CEROS tätig. Zuvor sammelte er in Deutschland und Brasilien bei verschiedenen Adressen Arbeitserfahrung im Finanzbereich und mit Rohstoffen.
Roland Pieper,
56 J., Dipl. Math., arbeitet seit fast 30 Jahren in der Finanzindustrie u.a. als Financial Consultant von High Networth Individuals und institutionellen Investoren, Händler von strukturierten Produkten und Credit Analyst für Kreditderivate und Hochzinsanleihen bei namhaften Finanzinstituten wie Merrill Lynch, Credit Suisse, Commerz Financial Products, LBBW und seit April 2011 für CEROS Broker Service AG.

chili assets: Herr Ross, können Sie uns zu unserem Verständnis Ceros bitte kurz skizzieren?

Markus Ross: Insgesamt betreut Ceros ein Vermögen von ca. 6 Mrd. USD. Zu einem großen Teil ist das administriertes Kapital unserer Brokerage Plattform, für das wir allerdings nicht der Verwalter sind.

Während wir in Deutschland eher den Endkunden ansprechen, verfolgen wir in den USA ein institutionelles Modell. Dort haben wir ungefähr 100 sogenannte Tied Agents, das sind Independent Financial Advisors, die wiederum 15.000 Endkunden im Wertpapierbereich betreuen. Die einzigen Kunden, die wir in den USA direkt betreuen sind institutionelle Investoren, wie Hedgefonds oder Kapitalanlagegesellschaften, die über uns als Broker abwickeln.

In den USA beginnen wir gerade erst damit auch Asset Management anzubieten. Mit unserem Projekt „Atlantic Partners“, wollen wir europäischen Managern den Zugang zum amerikanischen Markt und amerikanischen Managern den Zugang zu Europa bieten. Dies erfolgt teilweise auch über die Managed Account Struktur oder über Investmentfonds, die gespiegelt aufgelegt werden. Hier werden wir im August erste Asset Management Mandate übernehmen.

Des Weiteren haben wir seit Februar in der Türkei eine Schwestergesellschaft. Die Türkei ist aus unserer Sicht einer der interessanteren Wachstumsmärkte. Der erste Türkei-Fonds, der in Deutschland je aufgelegt wurde, stammt von Ceros. Es ist der Türkei Fonds 75 Plus (WKN: 989 402). Wir haben vor kurzem in der Türkei auch eine Wertpapierhandelsbank übernommen, die bisher ausschließlich türkische Wertpapiere abwickelt. In Kürze können wir dort international abwickeln und zukünftig auch Futures und Devisen mit anbieten.

In Deutschland selbst verfügen wir über ca. 600 Mio. Assets under Management. Festangestellt haben wir ungefähr 50 Mitarbeiter, davon ca. 15 in den USA und 14 in der Türkei, alles jeweils relativ kleine Einheiten.

chili assets: Wie sieht speziell der Managed Account Bereich bei Ceros aus?

Markus Ross: Über Ceros erhalten Kunden Zugang zu den weltweit besten Asset Managern. Dieser Zugang bietet ein riesiges Spektrum an Managed Accounts. Mehr sogar, als beispielsweise eine UBS oder eine deutsche Bank für sich genommen ihren Kunden anbietet.

Über Ceros können Kunden zum einen über die Lockwood Managed Account Plattform von Pershing auf mindestens 75 verschiedene Manager und ca. 150 verschiedene Managementstile zugreifen. Als zweite Möglichkeit bieten wir den Zugang zu Managern über die Managed Account Plattform ENVESTNET von NFS an. Über ENVESTNET sind insgesamt sogar noch mehr Manager und Managementstile verfügbar als über Pershing. Und genau wie Pershing ist auch NFS – übrigens eine 100%ige Tochter von Fidelity – eine erstklassige Depotstelle für unsere Kunden. Gleiches gilt auch für RCG. Über diese Gesellschaft sind weitere Managed Accounts für unsere Kunden verfügbar, wie beispielsweise das Rosetta Trading Program, das Sie bereits in Ihre Datenbank aufgenommen haben.
Valerio Jacobi: RCG ist die Rosenthal Collins Group, ein großer amerikanischer Futures Broker mit einer angeschlossenen Plattform von ca. 250 Managed Accounts überwiegend aus dem Bereich Rohstoffe und Devisen.

Markus Ross: Um als Manager überhaupt auf eine dieser Plattformen zu gelangen, wird bereits von Seiten der Plattformen ein hohes Maß an Due Dilligence betrieben. Gerade bei den Wertpapierprogrammen wird ein gewisses Maß an Assets under Management verlangt und die Historie des jeweiligen Unternehmens sehr genau überprüft.

chili assets: Ihr Zugang zu den amerikanischen Managed Account Plattformen zeigt, dass die Managed Account Vielfalt in den USA deutlich größer ist als hier in Deutschland. Worin begründet sich das?

Markus Ross: Unserer Ansicht nach ist der Markt für Managed Accounts hier in Deutschland derzeit einfach viel zu klein, der Bekanntheitsgrad zu gering. Managed Account Plattformen rechnen sich erst, wenn ein entsprechendes Volumen für den Handel verfügbar ist. Es ist daher wohl eher illusorisch, dass in Deutschland solche Managed Account Plattformen aufgesetzt werden, wie sie in den USA verfügbar sind.

chili assets: Wie funktioniert der organisatorische Ablauf eines Managed Account Investments über Ceros?

Markus Ross: Wir fungieren zum einen als Introducing Broker. Kunden eröffnen über uns ein Konto bei der Depotstelle in den USA. Da die Managed Account Plattformen in Deutschland nicht vertreten und lizenziert sind, ist Ceros auch der offizielle Asset-Manager. Mit der Kontoeinrichtung erhalten Kunden eine Zusatzvereinbarung über den Manager, den sie gerne für die Verwaltung ihres Kontos einsetzen möchten und der dann als Sub-Advisor das Management übernimmt.

chili assets: Nutzen Sie in Sachen Managed Accounts ausschließlich amerikanisches Management-Know-How?

Markus Ross: Über die amerikanischen Plattformen hinaus möchten wir unseren Kunden auch weitere Managed Accounts hier in Europa anbieten, hier können wir hoffentlich in Kürze mehr dazu sagen.

chili assets: Welche Mindestanlagesummen sind für den einzelnen Sub-Advisor üblicherweise notwendig?

Valerio Jacobi: Die Wertpapierkonten sind üblicherweise ab einer Mindestanlagesumme von 100.000 Euro verfügbar. Im Futures Bereich gibt es teilweise bereits Mindestkontogrößen, wie beispielsweise beim Rosetta Trading Programm, von 50.000 Euro. Ganz selten sind vereinzelte Handelsstrategien ab 20.000 Euro verfügbar. Das ist allerdings wirklich eine Ausnahme.

chili assets: Bei dieser riesigen Angebotspalette: Wie gehen Sie bei der Auswahl der Managed Accounts für Ihre Kunden vor. Wie findet beispielsweise ein Rosetta Trading Program den Weg ins Portfolio eines Ihrer Kunden?

Markus Ross: Was die Alternativen Investments angeht, werden diese normalerweise selten in die normale Vermögensverwaltung mit hinein genommen. Im Regelfall erst dann, wenn sich die Kunden speziell für diese Anlageklasse interessieren. Hier können Kunden dann quasi alternativ zum Vermögensverwaltungsmandat aktiv werden. Kunden für diesen Bereich kommen allerdings auch über unseren Broker Service, die dort als Selbstentscheider aktiv sind, jedoch gerne auf Managed Accounts als Ergänzung zugreifen.

Valerio Jacobi: Für unsere Kunden ist es normalerweise wenig hilfreich, ihnen unsere gesamte Angebotspalette zu zeigen. Wir verfügen zwar über den Zugang zu vielen interessanten Managern, die Auswahl erfolgt jedoch indem wir das persönliche Gespräch mit den Kunden suchen und individuell ausloten können, was für den einzelnen Kunden tatsächlich von Interesse ist. Daraufhin können wir unseren Kunden ganz gezielte Vorschläge unterbreiten.

chili assets: Ceros ist eine von ganz wenigen Vermögensverwaltungen, die sich überhaupt mit Managed Accounts befasst. Worin begründet sich Ihr Interesse für diese Art der Anlage?

Markus Ross: Ich war früher für Hornblower, einem amerikanischen Brokerhaus tätig, bevor ich mich mit Kunden und Partnern zusammen selbständig gemacht habe. Daher verfüge ich über einen sehr engen Kontakt zu amerikanischen Brokern. Da wir für unsere Kunden mit der Ceros Broker Service AG diese Dienstleistungen auch in Deutschland anbieten, lag es nahe, Managed Accounts auch für die Kunden der Ceros Vermögensverwaltungs AG im Bereich der Vermögensverwaltung einzusetzen. Damit geht der Managed Account Bereich unserer Ansicht nach sehr stark in den Bereich Family Offices. Das man eben nicht sagt, wir können alles selbst am besten, sondern dass man gezielt bestimmte Manager für verschiedene Bereiche der Vermögensverwaltung auswählt und die Aufgaben auslagert. Die meisten deutschen Vermögensverwalter hingegen machen alles gerne selbst und geben ungern etwas nach außen ab. Zudem fehlt vielen Vermögensverwaltern der Zugang zu den amerikanischen Managed Account Plattformen, bei denen man sich dieses hochwertige Know-How relativ günstig einkaufen kann.

chili assets: Wir hoffen natürlich darauf, neben dem Rosetta Trading Program zukünftig weitere über Sie verfügbare Managed Accounts in unsere Datenbank aufnehmen zu können. Wie hat sich das Rosetta Trading Program in diesem Jahr bisher entwickelt?

Roland Pieper: In diesem Jahr liegen Kunden des Rosetta Trading Program per Ende Mai rund 11 Prozent im Plus. Darüber hinaus war die gesamte Handelshistorie bisher sensationell. Ein Schock war allerdings der tödliche Unfall von Michael Swinford, Mitbegründer des Rosetta Trading Program Anfang Mai. Bei einem Sturz in seinem Büro hat sich Herr Swinford eine schwere Kopfverletzung zugezogen, von der er sich nicht mehr erholt hat.

Valerio Jacobi: Wir gehen auf dem jetzigen Stand unserer Informationen allerdings davon aus, dass dies keine negativen Auswirkungen auf den Handel selbst hat. Herr Swinford war überwiegend für die Analyse der Fleischmärkte aktiv. Über die Jahre konnte er sein Wissen an andere Mitglieder des Teams weitergeben. Der tägliche Handel hingegen wird von Jim Green und seinen Mitarbeitern koordiniert.

chili assets: Wie ist die Wertentwicklung seit diesem tragischen Ereignis verlaufen?
Valerio Jacobi: Die Performance im Mai war sehr positiv mit 3,5%. Im Juni hatten wir ein Minus von 4,4%. Dies ist allerdings kein statistisch signifikantes Ereignis, sondern liegt vollkommen im Rahmen der historischen Entwicklung der Handelsstrategie. Im Juli hat sich bisher noch relativ wenig getan.

chili assets: Wie groß ist das Tradingteam bei Rosetta insgesamt?

Roland Pieper: Das Trading Team umfasst insgesamt 7 Personen, die den Handel der Fleisch- und Getreidemärkte untereinander aufgeteilt haben. Teamleiter Jim Green wird sehr stark ergänzt durch internes Research. Beispielsweise durch Kevin Bost, der sich als Lifestock Research Analyst um die Fleischmärkte kümmert, bis hin zu William R. Kowal der Meteorologe ist und sehr wertvolles Research für die Entwicklung der Agrargüter wie beispielsweise Getreide und Sojabohnen liefert. Die Vernetzung des Tradingteams im Markt ist sehr groß und hilft dem Tradingteam, sich umfassende fundamentale Entscheidungsgrundlagen zu bilden.

chili assets: Wohin geht das Interesse seitens Ihrer Kunden? Welche Anlagestrategien werden in letzter Zeit am stärksten nachgefragt?

Valerio Jacobi: Eine starke Nachfrage seitens unserer Kunden betrifft den Bereich des Devisenhandels. Hier haben wir in letzter Zeit einige interessante Handelssysteme für unsere Kunden recherchiert, die wir hoffen bald vorstellen zu können.

chili assets: Vielen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns über weitere interessante Managed Accounts, die Sie uns zukünftig vorstellen können.

Weitere Informationen zum Angebot der CEROS AG erhalten Sie unter http://www.ceros.de/

chili-assets.de
chili-assets.de ist eine Vergleichsplattform für Managed Accounts. Institutionelle-, private Investoren und Medienteilnehmer haben auf dieser Internetseite die Möglichkeit die Leistungsfähigkeit verschiedenster Managed Accounts miteinander zu vergleichen. Die von Capitalteam Consulting recherchierten und geprüften Performance- und Risikokennziffern erleichtern Interessenten die Auswahl der passenden Anbieter. Weitere Informationen finden Sie unter www.chili-assets.de.

Hinweis zu Managed Accounts
Managed Accounts favorisieren zumeist chanceorientierte Anlagestile, die nicht in jeder beliebigen prozentualen Größenordnung für die Wertpapierdepots der Investoren geeignet sind. Die richtigen Handelsstrategien in der richtigen Dosierung allerdings können herkömmlichen Wertpapierdepots die richtige Würze verleihen und maßgeblich zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis beitragen.
Pressekontakt
Malte Papen

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