Kein Unternehmen kann es sich aufgrund des demographischen Wandels noch leisten, auf die Hälfte aller Fach- und Führungskräfte zu verzichten, nur weil sie weiblich sind. Dagmar Wöhrl ist daher gegen eine feste Frauenquote und hält diese sogar für kontraproduktiv.
Berlin (24.Juli 2013) – In den letzten 50 Jahren hat sich die Gesellschaft und das Verhältnis zwischen Männern und Frauen gewandelt. „Ich denke aber, dass eine gesetzliche Quote uns in diesem gesellschaftlichen Wandel zurückwerfen würde“, sagt die Bundestagsabgeordnete aus Nürnberg, Dagmar Wöhrl. Die CSU-Politikerin glaubt fest an eigenes Erkennen und Selbstverpflichtung der Unternehmen und daran, dass fähige Frauen keine Quote brauchen.
Hausaufgabenunterstützung per Fax und Telefon
Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwierig ist, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. „Vor allem während der ersten Jahre als Bundestagsabgeordnete unterstützte ich meine Söhne oft per Telefon und Fax bei den Hausaufgaben.“ Aber mit Ausdauer, Fleiß und Leistungsbereitschaft kann man alles schaffen. Gerade als Frau. „Wir können alles, aber wir müssen nicht alles genauso machen wie die Männer. Denn dann würden wir auch die gleichen Fehler wie sie begehen.“ Dass sie mitunter auf ihren Titel als Miss Germany und einen reichen Ehemann reduziert wird, sieht sie gelassen: „Es ist immer am einfachsten, Menschen in Schubladen zu stecken. Das Schubladendenken ist aber nur allzu menschlich.“ Als Frau zu glauben, man könnte gewisse Dinge nicht erreichen, ist für sie das schlimmste Karriere-Hemmnis. Was sie selbst auf ihrem Weg lernen musste: sich ein gesundes Misstrauen anzugewöhnen, da zu viel Offenheit ausgenutzt werden kann.
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