Bei Einsätzen in Lateinamerika und Europa hat Interpol 25 mutmaßliche Hacker der losen Netz-Organisation Anonymous festgenommen. Die Aktion habe sich gegen „koordinierte Cyber-Attacken, die von Argentinien, Chile, Kolumbien und Spanien ausgingen“ gerichtet, teilte die internationale Polizeiorganisation in Lyon mit. Die inhaftierten Internet-Aktivisten stünden im Verdacht, unter anderem Webseiten des kolumbianischen Verteidigungsministeriums, des chilenischen Stromunternehmens Endesa und der Nationalbibliothek Chiles attackiert zu haben.
Nach Angaben von Interpol waren bei Razzien in 15 Städten bereits Mitte Februar 250 Computer, Handys, andere elektronische Geräte sowie Kreditkarten und Bargeld beschlagnahmt worden. Die Anonymous-Bewegung engagiert sich für freien Datenfluss und Redefreiheit. Seit 2008 tritt der lose Zusammenschluss anonymer Internet-Aktivisten zunehmend mit politischen Protestaktionen an die Öffentlichkeit. Aufsehen erregten zuletzt die Attacken von Anonymous-Hackern auf Banken, Kreditkartenfirmen oder Websites staatlicher Einrichtungen wie der CIA oder dem US-amerikanischen Justizministerium. Da die Aktivisten unter dem Pseudonym „Anonymous“ agieren und die Gruppe keine Hierarchie aufweist, ist das Netzwerk der Vereinigung schwer greifbar.