Seit 2009 ist der 10. August der internationale Gedenktag der Agent Orange Opfer. Auch dieses Jahr macht die Berliner Nichtregierungorganisation Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) wieder darauf aufmerksam. Die Folgen des Giftes Agent Orange, welches während des Vietnamkrieges von amerikanischen Flugzeugen über Wäldern versprüht wurde, sind noch heute durch unfruchtbares Land, Missbildungen und Behinderungen in Folgegenerationen sichtbar. Die vietnamesischen Opfer warten bis heute auf eine amerikanische Entschuldigung sowie Entschädigung.
Das Gift Agent Orange wurde zum letzten Mal am 7. Januar 1971 über Vietnam versprüht. Doch die Spätfolgen sind bis heute für Mensch und Umwelt spürbar. Die folgenden Generationen der Menschen, die mit dem Gift in direkten Kontakt kamen, müssen mit Missbildungen und Behinderungen leben, da das Erbgut beschädigt wurde. Weiterhin weigert sich die USA jedoch den Menschen in Vietnam eine Entschädigung zu zahlen. Wohingegen amerikanische Soldaten, die in Vietnam waren, bereits entschädigt wurden. „Daher ist es besonders wichtig, den vietnamesischen Opfern international zu gedenken und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen, wofür wir uns seit Jahren einsetzen“, so Susanne Wienke, Projektmanagerin bei SODI.
Das Gift Agent Orange ist ein hochgiftiges Pflanzenvernichtungsmittel, das im Vietnamkrieg von der US Air Force eingesetzt wurde, um den Dschungel zu entlauben und die Ernte zu vernichten. Über drei Millionen Vietnamesen sind laut Vietnamesischer Vereinigung für Agent Orange (VAVA) durch das Gift geschädigt worden. Hinzu kommen Flächen von Land, die immer noch unnutzbar sind, um dort Landwirtschaft zu betreiben. Um gegen die Armut der betroffenen Menschen anzukämpfen, versucht SODI mit Projekten vor Ort den Menschen zu helfen. Insbesondere die Situation der Frauen soll gestärkt werden, in dem sie die Möglichkeit bekommen eine Ausbildung zu machen und damit ihre Familie zu ernähren. Ein Beispiel dafür ist eine Schneiderwerkstatt, in der Frauen mit und ohne Behinderung zusammen in einem fünfmonatigen Kurs das Schneiderhandwerk erlernen. Zwei dieser Frauen sind Agent Orange Opfer der dritten Generation.
Das Ende des Vietnamkrieges jährt sich dieses Jahr zum 36. Mal. Damit die Opfer nicht in Vergessenheit geraten, veranstaltet SODI in Zusammenarbeit mit CHAO e.V. einen Filmabend. Am 31.08.2011 um 20h im Kino Babylon (Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin; U-Bahn: Rosa-Luxemburg-Platz; S-Bahn: Alexanderplatz; Bus: 100, 200, 340, 348 Alexanderplatz) soll mit dem Film ‚Melodie aus der Dunkelheit’ an die Probleme der Agent Orange Opfer und die schicksalhafte Situation Vietnams in den 1980er Jahren gedacht werden. Der Eintrittspreis beträgt 6,50 Euro (die Einnahmen kommen beiden Organisationen gleichermaßen zugute).
Für die SODI-Projekte in Vietnam können Spenden unter dem Kennwort „Vietnam“ auf das SODI-Spendenkonto: 10 20 100 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, getätigt werden.
Ihre Ansprechpartnerin ist: Susanne Wienke, Projektmanagerin für Südostasien, Telefon: 030/9286047, E-Mail: s.wienke@sodi.de
Der Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) ist eine Nichtregierungsorganisation, die Selbsthilfeprojekte der Entwicklungszusammenarbeit in Asien, Afrika und Lateinamerika realisiert sowie humanitäre Hilfe in Osteuropa leistet. Seit 1990 hat SODI über 900 Projekte im Wert von 63 Millionen Euro auf vier Kontinenten verwirklicht. Der Verein bekommt seit 1994 das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen verliehen.