InsurTech-Ökosystem wächst rasant

Investitionen von 11,2 Milliarden Dollar zwischen 2016 und 2018

-NTT DATA und everis veröffentlichen den Global InsurTech Outlook 2019, der Investitionen, Trends, Herausforderungen und Chancen für das Start-up-Ökosystem im Versicherungsmarkt analysiert.

-Investitionen konzentrieren sich auf Start-ups, die auf Cloud-Technologien und mobile Anwendungen zurückgreifen, gefolgt von Big Data, Artificial Intelligence, Internet of Things und Blockchain.

München/ Madrid 14. November 2019 – Das internationale Beratungsunternehmen everis hat zusammen mit NTT DATA zum dritten Mal den InsurTech Outlook veröffentlicht. Der Bericht analysiert die technologische Landschaft des Versicherungsmarktes und dessen Entwicklung in den letzten Jahren. Darüber hinaus zeigt der Bericht die Rolle von Versicherern, Investoren und Technologieunternehmen in der Branche auf und veranschaulicht die Trends, die den Versicherungsmarkt neu definieren.

Der Outlook 2019 hebt insbesondere die Bedeutung exponentieller Technologien für die Wertschöpfungskette im Versicherungssektor hervor. In diesem Zusammenhang spielen Start-ups eine grundlegende Rolle bei der Entwicklung von Lösungen für die Bedürfnisse der Branche. Verbesserte Kundenbindung, neue Einkommensquellen und mehr betriebliche Effizienz sind einige der Vorteile, die InsurTech-Start-ups zu attraktiven Partnern für Versicherer machen.

Im Zeitraum von 2016 bis 2018 stieg laut Report das Investitionsvolumen im InsurTech-Bereich auf insgesamt 11,2 Milliarden Dollar, mehr als doppelt so viel wie zwischen 2010 und 2015 (5,5 Milliarden Dollar). Während die Mehrheit der Versicherer in reifere InsurTech-Unternehmen investiert, gibt es auch eine breite Gruppe von Führungskräften, die Early-Stage-Investments bevorzugen.

Cloud, Big Data und KI besonders interessante Technologien für Investoren

Start-ups, deren Angebote auf Cloud-Technologien und mobilen Anwendungen basieren, stehen laut Report im Fokus der Investoren. Im Vergleich zu anderen Technologien erleichtern diese Lösungen die Wertschöpfung besonders und ziehen Investoren an, die sich für neue Geschäftsmodelle interessieren. Auf Cloud und App-Technologien folgen laut Ranking Big Data & Backend, Künstliche Intelligenz (KI), Internet of Things und Blockchain.

Der Bericht zeigt aber auch, dass Start-ups, die mit KI arbeiten, das höchste Wachstum verzeichnen konnten: zwischen den Zeiträumen 2010-2015 und 2016-2018 wuchsen sie allein um 665 Prozent. Investitionen in KI werden vor allem für die zunehmende Datenverarbeitung wichtig, die wiederum notwendig ist, um personalisierte Angebote zu erstellen, Kunden zu gewinnen und binden sowie effizientere Prozesse in allen Geschäftsbereichen umzusetzen.

Auch mobilen Anwendungen kommt laut Ranking eine große Bedeutung zu und es wird erwartet, dass diese in den kommenden Jahren noch zunimmt. Gründe dafür sind u.a. die Personalisierungsmöglichkeiten sowie die Ausrichtung auf Aggregations- und Vergleichsplattformen. Im E-Commerce-Bereich spielt dagegen das Thema Cybersecurity eine wichtige Rolle. Grund dafür ist die gestiegene Risikowahrnehmung.

„Für alle Branchen, die sich durch die Digitalisierung gerade im Umbruch befinden, ist es ungemein wichtig, die Entwicklungen von Start-ups im Auge zu behalten“, unterstreicht Dieter Loewe, Geschäftsführer und Chief Client Officer von NTT DATA. „Besonders innovative Technologien stehen für uns immer im Fokus, wenn es um die Förderung von jungen Unternehmen geht. So haben wir gerade bei unserem jährlichen Open Innovation Contest wieder die innovativsten Start-ups aus Deutschland, der Schweiz und Österreich eingeladen, ihre Ideen und Technologien vorzustellen und bei unserem globalen Wettbewerb anzutreten.

Wettbewerb oder Kollaboration?

Versicherungsunternehmen arbeiten zunehmend mit InsurTechs zusammen, um sich technologischen Herausforderungen zu stellen und neue Möglichkeiten zu eröffnen. Der Blick in die Zukunft fällt aber nicht immer positiv aus: Neun von zehn Versicherern betrachten die InsurTech-Aktivitäten als Risiko für ihr laufendes Geschäft. Start-ups hingegen schätzen die Möglichkeit, enger mit den traditionellen Versicherern zusammenzuarbeiten. Sie erhalten dadurch Zugang zu etablierten Kundendatenbanken und können regulatorische Fragen, die für die Skalierung ihrer Geschäfte entscheidend sind, gemeinsam lösen.

„Der Umbruch in der Versicherungsbranche macht eine enge Zusammenarbeit zwischen etablierten und neuen Playern unabdingbar“, so Dieter Loewe. „Als Technologieberater und Experten in der Branche verstehen wir uns als Bindeglied zwischen Versicherern und Start-ups und fördern Innovationen sowie Co-Creation-Projekte. Dazu zählt nicht zuletzt unsere enge Kooperation mit dem Münchner InsurTech Hub, die dazu dienen soll, die digitale Transformation in der Versicherungsbranche weiter voranzutreiben.“

Auch etablierte Technologieunternehmen steigen in den Markt ein

Technologiefirmen wie Amazon, Alibaba, Apple, Baidu, Facebook und Google wollen ebenfalls an Innovationen im Versicherungssektor arbeiten. Dazu planen sie, mit disruptiven Start-ups zusammenzuarbeiten, um beispielsweise in den Kranken- oder Small- und Mid-Cap-Versicherungsmarkt einzusteigen. Im Fokus stehen dabei Versicherungsprodukte, die an neue, moderne Lebensgewohnheiten angepasst sind, zum Beispiel Smart Home oder autonomes Fahren. Diese Produkte sollen über bestehende Plattformen angeboten werden und so auch das Vertriebsmodell von Versicherungen verändern. Der Umfrage zufolge werden die großen Technologieunternehmen in den kommenden Jahren auch auf dem Versicherungsmarkt an Bedeutung gewinnen, insbesondere für den Vertrieb.

Bruno Abril, globaler Partner und Head of Insurance bei everis: „Große Versicherungsunternehmen bestätigen uns, dass die Fragmentierung der Wertschöpfungskette durch InsurTechs ein wichtiger Punkt auf ihrer strategischen Agenda ist. Um ihre Relevanz auf dem Markt zu erhalten, müssen die etablierten Player deshalb ein offenes Innovationsmodell fördern.“

Studienumfang und -methodik

Der Global InsurTech Outlook 2019 bietet einen umfassenden Blick auf die Auswirkungen der InsurTech-Branche. Die Analyse dafür basiert auf Informationen der Next-Plattform – ein NTT DATA-Asset, das eine der größten Quellen für Start-up-Informationen weltweit darstellt – ergänzt durch verschiedene öffentliche und private Informationsquellen. Von einem anfänglichen Umfang von 5.000 Start-ups wurden nach einem umfassenden Segmentierungsprozess letztendlich 1.900 Start-ups analysiert.

Zusätzlich wurden mehrere Umfragen mit Führungskräften von 43 Versicherungsgesellschaften durchgeführt, die in mehr als 10 Ländern in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Lateinamerika vertreten sind. Die Interviews liefern Informationen aus erster Hand über globale und lokale Führungskräfte in allen Versicherungssparten und ermöglichen einen Vergleich von Trends sowie eine Analyse über Investitionen und Maßnahmen, die Versicherer ergreifen, um die Herausforderungen des InsurTech-Ökosystems anzugehen.

Experten von NTT DATA und everis haben gemeinsam an der Studie gearbeitet, um die Ergebnisse mit ihrer lokalen Perspektive zu bereichern.

Link Open Innovation Contest: https://de.nttdata.com/Newsroom/Pressemitteilungen/2019/10/Japanischer-IT-Innovator-NTT-DATA-zeichnet-deutsche-Start-ups-aus

Link Kooperation mit dem Münchner InsurTech Hub: https://www.insurtech-munich.com/ntt/

Über everis, ein Unternehmen der NTT DATA Gruppe

everis ist ein Unternehmen der NTT DATA Gruppe, das Geschäftslösungen und -strategien, die Entwicklung und Wartung von technologischen Anwendungen und Outsourcing-Dienstleistungen anbietet. Das Unternehmen, das in den Bereichen Banken, Versicherungen, Industrie, Versorgungsunternehmen, Telekommunikation, öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen tätig ist, erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,43 Milliarden Euro. Derzeit arbeiten mehr als 25.000 Fachleute in Büros und Hochleistungszentren in 18 Ländern. Weitere Informationen finden Sie unter www.everis.com

Über NTT DATA
NTT DATA ist ein führender Anbieter von Business- und IT-Lösungen und globaler Innovationspartner seiner Kunden. Der japanische Konzern mit Hauptsitz in Tokio ist in mehr als 50 Ländern weltweit vertreten. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Kundenbeziehungen: Dazu kombiniert NTT DATA globale Präsenz mit lokaler Marktkenntnis und bietet erstklassige, professionelle Dienstleistungen von der Beratung und Systementwicklung bis hin zum Outsourcing. Weitere Informationen finden Sie auf de.nttdata.com.

Kontakt
NTT DATA Deutschland GmbH
Katja Friedrich
Hans-Döllgast-Straße 26
80807 München
+49 7243 570-1349
Katja.Friedrich@nttdata.com
https://de.nttdata.com/

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.