Innerlich stabil bleiben auch in der Pandemie

Sebastian Purps-Pardigol gibt Tipps, wie man die kontaktarme Zeit gut übersteht

In der Pandemie werden persönliche Kontakte immer wieder stark reduziert. Wie man es schafft, diese Phase gut zu meistern, weiß der Bestseller-Autor und Trainer Sebastian Purps-Pardigol. Seine Hilfestellungen basieren auf von jedem anwendbaren Erkenntnissen der modernen Hirnforschung.

Wenn soziales Miteinander kaum möglich ist, gehe es im Kopf hoch her, sagt Purps-Pardigol. Es werden die gleichen Bereiche des Gehirns aktiv, die das auch bei körperlichem Schmerz sind. In seinem neuen Buch „Leben mit Hirn“ legt der Experte aber auch dar, was passiert, wenn wir uns zugehörig fühlen. Das versorge uns mit jeder Menge Energie, verringere Ängste, steigere unser Wohlbefinden.

So tüftelten Studierende bei einem Experiment motivierter und ausdauernder an einer unlösbaren Mathematik-Aufgabe, wenn sie glaubten, im Studium würde eng mit anderen zusammengearbeitet. „Wir leben durchschnittlich länger und sind glücklicher, wenn wir uns zugehörig fühlen“, sagt Purps-Pardigol. Verbundenheit lässt den Körper vermehrt das Bindungshormon Oxytocin produzieren. Dieses beruhigt den Bereich des Gehirns, der bei Angst anspringt. „Um sich verbunden zu fühlen, reicht schon ein Telefonat mit einem Freund oder auch ein Spaziergang im Wald, bei dem wir die Natur intensiv erleben.

Was sich bei wenig Kontakten tun lässt
Um jetzt in der Pandemie weiterhin Wohlbefinden zu erleben und leistungsfähig zu bleiben, sollte man die Sozialen Medien weniger nutzen, meint Purps-Pardigol. Die würden Verbundenheit nur vorgaukeln. Daher sei es besser, mit echten Freunden spazieren zu gehen oder den digitalen Kontakt zu wirklich vertrauten Menschen zu suchen. Ja, bereits die Vorstellung eines Dialogs mit jemandem, der einem wichtig ist, helfe.

Sehr wirksam sei es auch, am Abend die drei angenehmsten sozialen Interaktionen des Tages zu rekapitulieren, denn dabei werden laut Purps-Pardigol die Belohnungszentren des Gehirns aktiv. Er selbst setzt zudem auf eine spezielle, Jahrtausende alte Art der Meditation, bei der man eine wohlwollende Haltung anderen Menschen gegenüber kultiviert. Auch damit erfülle man sich das neurobiologische Grundbedürfnis von Verbundenheit, selbst wenn man kaum mit anderen Menschen in Kontakt ist.

Sebastian Purps-Pardigol ist Organisationsberater, Bestsellerautor sowie Trainer für Führungskräfte und Persönlichkeitsentwicklung. Gemeinsam mit seinem Wegbegleiter Dr. Gerald Hüther erforscht er seit über zehn Jahren die Muster gelungener Unternehmenskulturen. In vielen Firmen wird zunehmend die Frage bedeutsam, wie Mitarbeitende in herausfordernden Rahmenbedingungen innerlich stabil bleiben und weiterhin Zugriff auf die in ihnen liegenden Potenziale behalten. Dieses Wissen, das sonst nur einem kleinen Kreis hochbezahlter Manager zugänglich ist, macht Purps-Pardigol mit seinem neuen Buch „Leben mit Hirn“ nun auch für eine breite Masse von Menschen verfügbar.

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