Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet trotz sich eintrübender Konjunkturerwartungen und schlechterer Unternehmenszahlen mit einem Wirtschaftswachstum von einem Prozent in diesem Jahr. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihrer Montagausgabe. „Der gute Jahresauftakt und auch die Seitwärtsentwicklung bei Auftragseingängen und Produktion sprechen dafür, dass das vom BDI zu Jahresbeginn prognostizierte BIP-Wachstum von einem Prozent weiterhin sehr realistisch ist“, heißt es im jüngsten Konjunkturreport des Verbands, aus dem die Zeitung zitiert.
Darin bewertet der BDI die Entwicklung der deutschen Konjunktur zur Jahresmitte 2012 als „äußerst robust“. Der deutschen Wirtschaft stellt der Industrieverband in dem Report zudem ein blendendes Zeugnis aus: Ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sei weiterhin sehr hoch, ihre Exportkraft groß. Sie habe der Krise getrotzt, „sich bisher in dem schwierigen Umfeld aus drohender Staatsschulden- und Bankenkrise sowie mageren konjunkturellen Aussichten in Europa sehr gut behaupten können“. Allerdings mehrten sich die Anzeichen für eine wachsende Unsicherheit. Jetzt hänge vieles davon ab, wie die Regierungen der Euroländer die aktuelle Staatsschulden- und Bankenkrise managen würden, schreibt der BDI. Ein großer Wurf in Sachen Euro-Rettung sei zwar wünschenswert, erscheine aber nicht als sehr wahrscheinlich. Ein weiteres Durchwurschteln verhindere dagegen zwar den plötzlichen Absturz, „stellt aber keinen verlässlichen Rahmen für nachhaltiges Wachstum dar“, so der Industrieverband weiter.