Indien vergibt Kampfjet-Auftrag nicht an EADS

Die indische Regierung hat den derzeit weltweit größten Rüstungsauftrag für 126 Kampfjets nicht an den europäischen Luftfahrtkonzern EADS vergeben. Der Auftrag in Höhe von geschätzt 7,6 Milliarden Euro wurde stattdessen dem französischen Flugzeugkonzern Dassault Aviation SA erteilt, das sich mit dem Modell Rafale gegen den Eurofighter von EADS durchsetzte. Das Angebot der Franzosen soll günstiger gewesen sein, hieß es in indischen Medienberichten zur Begründung.

„Obwohl das noch keine Vertragsunterschrift ist und die Vertragsverhandlungen noch bevorstehen, sind wir enttäuscht“, sagte ein Sprecher der EADS-Rüstungssparte in München. Das Eurofighter-Konsortium habe das momentan modernste Kampfflugzeug angeboten, werde die indische Entscheidung aber respektieren, so der Sprecher. Bis zu dem Vertragsabschluss mit Dassault könnte es jedoch noch bis zu sechs Monate dauern. Hintergrund für den Großauftrag Indiens ist die Modernisierung der indischen Luftwaffe. Bereits im April 2011 wurden aus mehreren Angeboten die Modelle Eurofighter Typhoon und Rafale ausgewählt. Bisher gab es keine großen internationalen Aufträge für den französischen Kampfjet, da er als vergleichsweise teuer gilt und bisher alle Exportaufträge, zuletzt aus der Schweiz, wieder zurückgezogen wurden.