Immer mehr Frauen verschieben die Familienplanung dank Social Freezing

Es war bereits vor 43 Jahren, dass eine Schwangerschaft aus eingefrorenen Eizellen erstmals geglückt ist.

Es war bereits vor 43 Jahren, dass eine Schwangerschaft aus eingefrorenen Eizellen erstmals geglückt ist. Seitdem hilft die Reproduktionsmedizin nicht nur Paaren, denen es nicht gelingt, ein Kind zu zeugen, sondern auch denen, die „sich ein Hintertürchen offenhalten wollen“ und ihre Geschlechtszellen einfrieren lassen. Welche Möglichkeiten bietet diese Methode und warum ist das Interesse an ihr so groß?

Künstliche Befruchtung und Social Freezing im Aufschwung

Das Aufschieben der Mutterschaft ist ein Phänomen der heutigen Zeit. Obwohl das Alter für die Fruchtbarkeit entscheidend ist und bekannt ist, dass die Eizellenqualität mit steigendem Alter abnimmt, zeigen Statistiken, dass das Alter Erstgebärender, während es in den Neunzigerjahren noch bei etwa 25 Jahren lag, inzwischen schon mehrere Jahre bei über dreißig liegt. Der Grund für den Trend älterer Mütter und Väter sind ein anderer Lebensstil und veränderte Prioritäten wie Reisen und Karriere. Und eben diese Menschen bilden eine Gruppe von Kunden, die ihre Eizellen und Spermien einfrieren lassen wollen. Denn sie befürchten, dass es ihnen ein paar Jahre später vielleicht nicht mehr gelinge, schwanger zu werden und sie statt eigener Eizellen eine Eizellenspende in Anspruch nehmen müssen.

Wenn die Fruchtbarkeit von Mann oder Frau gefährdet ist

Manchmal hat diese Absicherung weitaus schwerwiegendere Gründe, und zwar gesundheitliche, die die Fruchtbarkeit des Mannes oder der Frau gefährden. Für diese Eltern stellt Social Freezing inzwischen eine gängige Praxis dar, aber auch die Hoffnung, dass trotz einer Diagnose, die ihre Fruchtbarkeit bedroht, nichts verloren ist. So ging es Carolin, bei dem Krebs diagnostiziert wurde. „Auch wenn mir versichert wurde, dass die Prognose gut aussieht und gerade noch rechtzeitig eingegriffen wurde, ist meine Aussicht, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, gesunken. Deshalb haben wir uns sofort an das Kinderwunschzentrum Europe IVF in Prag gewandt und haben meine Eizellen einfrieren lassen.“

Die biologische Uhr tickt, aber…

Die Tatsache, dass die Empfängniswahrscheinlichkeit mit steigendem Alter sinkt, kann Ängste hervorrufen, und das nicht nur bei Paaren, die die Familienplanung aus unterschiedlichen Gründen aufschieben. Eine große Gruppe, die diese Methode in Anspruch nimmt, sind Frauen, die zwar Mutter werden wollen, aber ihren Partner fürs Leben leider noch nicht gefunden haben. Sie fürchten, dass, wenn dann der Moment komme, ihre Fruchtbarkeit in Gefahr sei. Ein Beispiel ist die 34jährige Anna, die schon seit drei Jahren allein lebt und daran glaubt, eines Tages einen Partner zu finden, mit dem sie eine Familie gründen kann. „Ich habe gespürt, wie meine biologische Uhr tickt, und weil ich mir nichts mehr als eine eigene Familie wünsche, habe ich mich durch das Einfrieren, solange ich noch jung und gesund bin, abgesichert.“

Wann ist der günstigste Zeitpunkt für das Einfrieren?

Anna ist schon fast „an der Grenze“ der Altersgruppe, wann eine Entnahme und das Einfrieren von Eizellen am günstigsten sind. Ideal ist ein Alter von 30 Jahren, dann ist die Frau auf dem Gipfel ihrer Fruchtbarkeit. Gerade noch an der Grenze ist ein Alter von 35 Jahren. Werden Eizellen später eingefroren, kann es sein, dass sie sich bei einer künstlichen Befruchtung nicht zu einem gesunden Embryo entwickeln, und außerdem ist das Risiko von Gendefekten sowie Früh- und Fehlgeburten höher. Deshalb ist es ratsam, diese Entscheidung nicht aufzuschieben und die Vorteile des Social Freezings so früh wie möglich zu nutzen. (Ende)

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