IHK-Jour Fixe für die Immobilienwirtschaft in Babenhausen

Begehung des ehemaligen Kasernengeländes mit Vertretern der südhessischen Immobilienbranche / Vorstellung eines innovativen Konversionsvorhabens / Erläuterung des von der DGNB zertifizierten Rahmenplans

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Jens-Uwe Lalk, Geschäftsbereich Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, begrüßte vergangene Woche gemeinsam mit der Babenhäuser Bürgermeisterin Gabi Coutandin die Gäste des Jour Fixe der südhessischen Immobilienwirtschaft. „Vom Militärareal zum nachhaltigen Modellgebiet“ lautete diesmal das Thema von Exkursion und Vortrag. Der Aufruf, das ehemalige Kasernengelände in Babenhausen zu besichtigen, und mehr über die anstehende innovative Konversion zu erfahren, war auf fruchtbaren Boden gefallen: Mit über 50 Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Segmenten der regionalen Immobilienwirtschaft war die Veranstaltung ausgebucht.

Dr. Jürgen Schmitt, NH Projektstadt, koordiniert im Auftrag der Stadt Babenhausen den Konversionsprozess im Rahmen des Stadtumbaumanagements. Er erläuterte vor Ort die bisherige Genese der Flächenentwicklung sowie den Prozess der Konsensfindung mit vielen Akteuren. Bei dieser Konversion gehen die Stadt und die Grundstückseigentümerin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), erstmals neue Wege: Auf dem 60 Hektar großen Areal soll ein Quartier für nachhaltiges Wirtschaften, Arbeiten und Wohnen entstehen. Aufbauend auf Ideen aus dem europäischen Städtebauwettbewerb EUROPAN 9, wurde für das komplette Gelände von einem interdisziplinären Team ein Rahmenplan erstellt. Dieser verbindet ökologische und soziale Qualität. Bereits auf der EXPO Real 2011 wurde der Rahmenplan von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Eine derartige Auszeichnung eines ehemaligen Militärgeländes ist bislang bundesweit einzigartig. Für Investoren schafft die enge Kooperation zwischen der Stadt und der BImA ebenso Sicherheit wie der politisch einstimmige Beschluss zur Entwicklung der Kaserne als nachhaltiges Modellquartier. Aktuell wird das EU-weite Ausschreibungsverfahren zum Verkauf des Areals durchgeführt. Schmitts Fazit: Die Konversion in Babenhausen schafft ein innovatives Projekt in attraktiver Lage, mit hoher Außenwirkung, bei dem alle Entscheidungsträger letztendlich am gleichen Strang zögen.

Erläuterungen zum laufenden Vergabeverfahren gab Rechtsanwalt Harald Nickel, der den Konversionsprozess juristisch und strategisch berät. Auf hier wird in Babenhausen ein besonderer Weg verfolgt: Die vertragliche Einigung zwischen dem Käufer und der Stadt über die künftige Nutzung erfolgt nicht erst nach dem Verkauf. Vielmehr wird in den Ausschreibungsunterlagen der Abschluss eines städtebaulichen Vertrages des Bieters mit der Stadt Babenhausen als Mindestanforderung für eine Veräußerung festgelegt. Die Inhalte dieses Vertrags verhandelt der Bieter mit der Stadt somit vor dem Verkauf. Wie Nickel betonte, bietet dieser Weg optimale Planungs-, Kalkulations-, Gestaltungs- und Realisierungssicherheit für die Kommune und den zukünftigen Investor.

Sylvia Kloetzel, Leiterin des Fachbereichs Standortentwicklung des Stadt Babenhausen, ist Ansprechpartnerin für Interessenten und Investoren. Sie fungiert als „Lotsin“ im Konversionsprozess und ermunterte in ihrer Ansprache auch kleinere Unternehmen, bei Interesse an einer Ansiedlung auf dem Kasernenareal mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Nach den Einführungen wurde das 60 Hektar große Areal gemeinsam zu Fuß begangen. Dabei erläuterten Stefan Werrer und Andreas Bartels von der ARGE 711LAB/metris architekten, Heidelberg, den Rahmenplan sowie Details zu Freiraum, Mobilität oder Energie. Die ARGE hatte für die Kaserne Babenhausen den 1. Preis im Wettbewerb EUROPAN 9 erzielt und war federführend bei der Erarbeitung des Rahmenplans.

Nach der Begehung, die die Dimension des Projektes deutlich machte, und nach intensiver Diskussionen mit Projektvertretern und Teilnehmern, waren sich alle einig: Die Entwicklung des Kasernenareals ist eine große Herausforderung, aber auch eine unvergleichlich große Chance für den Standort Babenhausen.

Die Immobilienwirtschaft ist eine vielfältige Branche, die sich in einem dynamischen Markt in stetigem Wandel befindet. Neue Herausforderungen sind an der Tagesordnung, Mitarbeiter müssen daher stets auf dem neuesten Wissensstand sein. Die Industrie- und Handelskammern Frankfurt, Offenbach und Darmstadt bieten daher neun Mal pro Jahr mit ihrem Jour Fixe für die südhessische Immobilienwirtschaft eine Plattform, um branchenrelevante Themen zu diskutieren. Networking im Sinne von Austausch und Kooperation mit anderen Unternehmern aus der Region ist dabei ebenfalls ein wesentlicher Faktor.

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt ist eines der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: mit rund 62.500 Wohnungen an 150 Standorten, über 30 Niederlassungen, Geschäftsstellen und Büros in Hessen und Thüringen sowie rund 700 Mitarbeitern. Sie bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln und hat in dieser Zeit rund 180.000 Wohnungen gebaut – größtenteils für externe Bauherren. Die Unternehmensgruppe investiert jährlich ca. 80 Mio. Euro in Modernisierung und Instandhaltung des eigenen Bestandes.

Unter ihrer Marke „NH ProjektStadt“ werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen. Mit breit gefächertem Fachwissen ist das Unternehmen ein krisensicherer Partner für öffentliche, institutionelle und private Auftraggeber. Aktuell betreut die NH ProjektStadt Aufgaben in über 100 Kommunen in Hessen und Thüringen. Jährlich werden im Rahmen der Projektentwicklung rund 40 Mio. Euro in Neubauprojekte investiert.

Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
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