Synthetische Biologie zum Anfassen präsentierte das iGEM Team der TU Braunschweig dem Biologie Leistungskurs am Gymnasiums Groß Ilsede und sorgte für eine etwas andere Unterrichtsstunde.
Ob in der Einkaufstüte, den Schulheften oder im Waschmittel, synthetische Biologie ist fast überall im Alltag zu finden. Einen Einblick in die faszinierende Welt der Naturwissenschaft bekamen die Schüler der 12. Klasse am vergangenen Mittwoch im Rahmen eines Vortrags des iGEM Teams Braunschweig. Die 12 Studenten nehmen dieses Jahr zum ersten Mal am internationalen iGEM Wettbewerb (international Genetically Engineered Machine) des renommierten MIT in Boston teil. Ihre Idee: Drei Stämme des Bakteriums Eschericha Coli so miteinander zu verbinden, dass sie symbiotisch voneinander abhängig sind.
Thema in Groß Ilsede war aber nicht nur das Projekt, an dem die Studenten der TU Braunschweig noch bis Oktober arbeiten und mit dem sie beim europäischen Finale in Lyon antreten werden, sondern auch der Nutzen von sogenannten Vektoren. Das sind kleine, ringförmige DNA Moleküle die verschiedene Gene beherbergen und besonders einfach in Bakterien eingebracht werden können. Als Transportmittel für genetische Informationen spielen Vektoren eine große Rolle in der modernen Biotechnologie. Einmal in die Bakterien eingebracht, werden die „Bauanleitungen“ auf den Vektoren von den Bakterien abgelesen und in die gewünschten Produkte, wie z.B. Farbstoffe, umgesetzt.
Die Schüler bastelten selbst Modell-Vektoren zusammen und hatten sichtlich Spaß dabei. Zum Abschluss präsentierte Jan-Michael Blum vom iGEM Team Braunschweig noch einen Bioreaktor aus dem Labor der Studentengruppe. Die Schüler bekamen einen interessanten Überblick über das große Feld der Biotechnologie und Molekularbiologie. „Wir alle hatten großen Spaß. Das Interesse der Schüler zeigt, dass auch in Zukunft kein Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs zu befürchten ist“, freut sich Kevin Kramm vom iGEM Team Braunschweig.
Zum Wettbewerb:
iGEM (International Genetically Engineered Machine Competition) ist ein internationaler Wettbewerb, der seit 10 Jahren jährlich am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ausgetragen wird. Die Ideenvielfalt der Projekte reichte in den letzten Jahren von bakteriellen 3D-Druckern bis hin zur Abwasserreinigung durch immobilisierte Enzyme. Bei der Preisverleihung werden Bronze-, Silber- und Gold-Medaillen (Awards) in unterschiedlichen Kategorien verliehen.
Das Engagement der Ecki-Wohlgehagen Stiftung und der Bürgerstiftung Braunschweig ermöglicht die Teilnahme des iGEM Teams Braunschweig Teams an der Europa-Ausscheidung in Lyon und die Promega GmbH unterstützt die Studenten mit wichtigen Labormaterialien.
Foto: Selbst aktiv werden hieß es für die Schüler des Biologie-Leistungskurses beim Basteln von Modell-Vektoren.
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Lara Ehemann
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