Honduras: Hinterbliebene stürmen Leichenhaus nach Gefängnisbrand

Hunderte Hinterbliebene der Opfer des Gefängnisbrandes in Honduras haben sich am Montag gewaltsam Zutritt zu einem Leichenschauhaus verschafft. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Angreifer zu vertreiben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bei der Auseinandersetzung sei aber niemand verletzt worden.

Die Angehörigen der Brandopfer hatten sich über an der Straße gestapelte Leichensäcke empört. „Die Leichen sollten gerade auf einen Transporter geladen werden, um sie in eine medizinische Einrichtung zu bringen und dort den Prozess der Identifikation fortzusetzen“, rechtfertigte sich ein Behördensprecher. Im Leichenhaus hatten die Hinterbliebenen einen Kühlcontainer und mindestens sechs Leichensäcke geöffnet. Bisher sollen erst 32 der mehr als 370 gestorbenen Insassen identifiziert worden sein, 16 von ihnen habe man an die Hinterbliebenen übergeben. Die Häftlinge waren vergangene Woche bei einem Feuer, offenbar ausgelöst von einer angezündeten Matratze, in Honduras Provinz Comayagua ums Leben gekommen.