Bereits seit über einem Jahr regiert das Corona Virus die Welt, und es hält auch Deutschland noch fest im Bann. Unsere gesamte Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und unser gesamtes Bildungssystem wurden komplett auf den Kopf gestellt. Die neue Bundesnotbremse lässt es wie ein Spiel erscheinen. Die große Preisfrage: Welche Geschäfte können frequentiert werden? Die Verwirrung der Gesellschaft veranlasst diese zu zahlreichen Witzen, in welchen sie betonen, dass sie schon gar nicht mehr nachverfolgen was denn noch offen hat. Sie gehen einfach auf eine Tür zu und wenn sich diese nicht öffnet, so drehen sie sich schnurstracks wieder um.
Die Politik fordert mehr Arbeit im Homeoffice
Abgesehen von den systemrelevanten Berufen, welche nicht von der Couch aus erledigt werden können, fordert die Politik, dass somit die restlichen Arbeiter, zumindest ein Großteil davon, von zu Hause aus, ihren Job verrichten sollen. Vor allem in der ersten Welle haben sich viele Menschen in dieser Möglichkeit gesuhlt und ihre Arbeit bequem vom Sofa aus getätigt. Doch das Homeoffice bringt nicht nur Vorteile. Natürlich ist es schön sich den Wecker auf mindestens eine halbe Stunde später zu stellen. Vermutlich ist es auch ein wundervolles Gefühl seine Jogginghose den ganzen Tag lang anzubehalten und sich nicht in die kratzenden und quetschenden Bürosachen hineinzuzwängen. Allerdings hat alles seinen Preis, auch die Bequemlichkeit.
Deutschland und die Digitalisierung
Wir sind uns alle bewusst, dass die Digitalisierung in Deutschland in einem erschreckenden Schneckentempo von statten geht. Nichtsdestotrotz mussten sich viele Firmen, Schulen und Universitäten so umstellen, dass sich die betroffenen Personen auf die Arbeit im Homeoffice einstellen können. In dem vergangenen Jahr durften wir jedoch alle miterleben, dass die Internetverbindungen und der Umgang mit den digitalen Medien oft zu wünschen übriglässt. Die fehlende digitale Infrastruktur zeigt sich vor allem in Deutschland als großes Hindernis für die bequeme Arbeit von zu Hause. Auch allein die Kapazitäten zur adäquaten Ausführung der Arbeit sind oft gar nicht vorhanden. Die nötigen Arbeitsgeräte mögen womöglich vorhanden sein, jedoch ist auch die Ausstattung der nötigen Server oder Programme eine Herausforderung, welche nicht so leicht zu meistern ist.
Das Übel der Prokrastination
Die Arbeit aus den eigenen vier Wänden klingt doch himmlisch. Die nötige Disziplin ist anscheinend kein nennenswertes Problem. Vor allem zu Hause lässt man sich gern von anderen Dingen ablenken, welche ebenso wichtig erscheinen, wie die Arbeit, die im Büro verrichtet werden müsste. Sich die Zeit dann so zu strukturieren, dass das Arbeitspensum erfüllt ist, wird doch manchmal zur Herausforderung.
Die Herausforderung der sozialen Kompetenz
Sich morgens grüßen. Einen Kaffee mit den Arbeitskollegen trinken. Am Mittagstisch plaudern oder sich einfach mal zur Begrüßung oder zum Abschied die Hand reichen. All das sind alltägliche Dinge, welche vor der Corona Zeit den Alltag ausmachten, jetzt sind sie allerdings eine Rarität. Viele Menschen fühlen sich in dieser anspruchsvollen Zeit einsam und verlassen. Der soziale Kontakt beschränkt sich entweder auf direkte Familienangehörige oder das gelegentliche Zoom-Gespräch mit den Kollegen. Eins ist dabei jedoch klar, digital und persönlich sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, welche nicht zu vergleichen sind. Inwieweit die Arbeit im Homeoffice dann noch von Vorteil ist, ist die große Preisfrage.
Eins bleibt klar, die Corona Zeit bringt seine Opfer. Jeder Mensch musste sich auf die eine oder andere Art und Weise an diese Zeit anpassen. Und mit den steigenden Fallzahlen ist das Ende dieser Lebensart auch noch nicht abzusehen. Wir können nur hoffen, dass sich das Leben in den kommenden Monaten und Jahren wieder so einfädelt, dass weitere Lockdowns vermieden werden können.
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