Die steigenden Temperaturen im Sommer beeinflussen Gesundheit und Wohlbefinden von Patienten und Krankenhauspersonal. Die Anzahl heißer Tage hat sich seit den 1950er Jahren verdreifacht, und der Klimawandel wird dieses Problem verschärfen. Besonders gefährdete Gruppen leiden unter Hitze. Das Bundesgesundheitsministerium plant Maßnahmen gegen die Hitze, aber die Finanzierung bleibt ungelöst. Investitionen sind dringend nötig.
Hitzeschutz wird in Zukunft immer wichtiger
Hitzeschutz im Krankenhaus wird immer wichtiger, da Hitzewellen in Europa jährlich Tausende Todesopfer fordern. In Deutschland stieg die hitzebedingte Übersterblichkeit von 2018 bis 2020 signifikant an, und allein letztes Jahr gab es 4.500 Hitzetote. Zudem beeinflusst Hitze die Genesung von Patienten, wie eine Charité-Studie zeigt: Klimatisierte Zimmer mit 23 Grad Celsius führten zu kürzeren Krankenhausaufenthalten für COPD-Patienten im Vergleich zu Standardzimmern. Hitzeschutz ist auch für das Krankenhauspersonal wichtig, da steigende Hitze zu mehr Fehlern und gesundheitlichen Problemen führen kann. Hitzeschutz im Krankenhaus bedeutet auch Arbeitsschutz.
Maßnahmen zur Umsetzung von Hitzeschutz im Krankenhaus
Hitzeschutz im Krankenhaus erfolgt durch verschiedene Maßnahmen:
Bewährte Hausmittel: Die meisten Krankenhäuser setzen auf Erste-Hilfe-Maßnahmen wie verstärkte Flüssigkeitszufuhr für Patienten, Schließen der Zimmer tagsüber, Verdunkelung der Fenster und nächtliches Lüften. Diese Maßnahmen stoßen jedoch bei extremen Temperaturen an ihre Grenzen.
Bauliche Maßnahmen: Kliniken nutzen bauliche Maßnahmen wie Verschattung durch Gebäudeteile, Bäume oder Jalousien, wärmedämmende Fenster und Dach- und Fassadenbegrünung, um Hitzeschutz zu gewährleisten.
Technische Kühlungssysteme: Technische Kühlungssysteme wie Klimaanlagen werden vorwiegend in spezialisierten Bereichen wie Operationssälen und Intensivstationen eingesetzt. Für Patientenzimmer sind diese Systeme weniger gebräuchlich. Die Wahl des richtigen Systems hängt von verschiedenen Faktoren wie Gebäudealter, Raumgröße, Ausrichtung und geografischer Lage ab.
Klimaanlagen: Klimaanlagen kühlen warme Außenluft über ein Kälteregister und sorgen für behagliche Temperaturen. Sie sind jedoch teuer und energieintensiv und stoßen bei extremen Hitzebedingungen an ihre Grenzen.
Umluftkühler: Umluftkühler saugen warme Raumluft an, kühlen sie über ein Kälteregister und geben die gekühlte Luft zurück in den Raum ab. Sie eignen sich besonders für Räume mit hoher Wärmelast, wie EDV-Räume.
Betonkernaktivierung: Bei der Betonkernaktivierung fließt kaltes Wasser durch Rohrleitungen in Boden- und Deckenplatten, um große Flächen zu kühlen. Dies verringert die Erwärmung des Gebäudes insgesamt.
Kühldecken: Kühldecken sind eine einfache Möglichkeit zur Flächenkühlung in Bestandsgebäuden. Rohrleitungen in der Decke oder darunter werden mit kaltem Wasser durchströmt, um die Raumluft von oben abzukühlen.
Herausforderungen bei der Finanzierung
Die Finanzierung des Hitzeschutzes im Krankenhaus ist eine Herausforderung. Die Bundesregierung sieht die Verantwortung hierfür bei den Bundesländern, nicht beim Bund. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert daher ein groß angelegtes Investitionsprogramm, um den Hitzeschutz in Krankenhäusern umzusetzen, da bisherige Mittel nicht ausreichen.
Eigenmittel könnten von gut aufgestellten Betreibern genutzt werden, um die Klimatechnik zu finanzieren. Allerdings müssen die Wartungs- und Reparaturkosten sowie steigende Energiekosten von Anfang an berücksichtigt werden.
Eine Investition in die Klimatisierung im Krankenhaus bietet Vorteile für die Zukunft. Patienten und Personal fühlen sich im Sommer wohler, was die Genesung beschleunigen kann. Die Verweildauer der Patienten verkürzt sich, und das Personal hat weniger Krankheitsausfälle. Angesichts zunehmender Hitzesommer aufgrund des Klimawandels kann ein klimatisiertes Krankenhaus einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten.
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