Havarie der „Costa Concordia“: Kaum noch Hoffnung für Vermisste

Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der italienischen Küste haben die Rettungskräfte kaum noch Hoffnung Vermisste lebend zu finden. Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den nächsten Einsatz an dem gekenterten Schiff: das Abpumpen der Tanks zur Verhinderung einer Ölpest. Die holländische Spezialfirma Smit, die auch das russische Atom-U-Boot „Kursk“ geborgen hatte, wurde mit der sicheren Entsorgung der 2.400 Tonnen Dieselöl beauftragt.

Am Dienstag wurden fünf weitere Leichen aus dem Wrack geborgen, die Zahl der Toten stieg damit auf elf. Wie die Küstenwache mitteilte, seien die Toten an einem Sammelpunkt auf dem vierten Deck in der Nähe des Restaurants gefunden worden und hätten Schwimmwesten getragen. Die genaue Zahl der weiter vermissten Personen schwankt nach unterschiedlichen Angaben zwischen 23 und 29. Das Auswärtige Amt geht derzeit von zwölf vermissten Deutschen aus. Eine Bestätigung, dass es sich bei einem am Montag gefundenen Toten um einen Deutschen handeln soll, liegt bislang noch nicht vor. Der Kapitän der „Costa Concordia“ wurde unterdessen am Dienstagabend von einem Gericht unter Hausarrest gestellt. Am vergangenen Sonnabend war der Kapitän auf Antrag der Staatsanwaltschaft festgenommen worden. Dem 52-Jährigen werden fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Kapitän bis zu 15 Jahre Haft. Die „Costa Concordia“ war am Freitagabend mit mehr als 4.000 Menschen an Bord, darunter 566 Deutschen, nahe Giglio auf einen Felsen aufgelaufen und zur Seite gekippt.