Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der Küste Italiens ist einem Medienbericht zufolge mindestens ein Deutscher ums Leben gekommen. Wie der italienische Staatsrundfunk RAI am Dienstag meldete, handele es sich bei dem am Montag geborgenen sechsten Todesopfer um einen der vermissten Deutschen. Die Behörden haben unterdessen Berichte über ein am Dienstag gefundenes siebtes Opfer dementiert.
Die Zahl der Vermissten wird von den italienischen Behörde derzeit mit 28 angegeben. Darunter seien 13 Deutsche. Das Auswärtige Amt in Berlin geht von zwölf Vermissten aus. Nachdem die Rettungsarbeiten am Montag wegen schlechten Wetters vorübergehend unterbrochen werden mussten, wurde ab Dienstag für den Rest der Woche schönes Wetter mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad erwartet. Unter diesen Bedingungen könnten die Rettungsarbeiten fortgesetzt werden, sofern das Schiff nicht weiter abrutscht, hieß es. Über die Unglücksursache gab es weiterhin keine gesicherten Informationen. Am wahrscheinlichsten gilt derzeit ein Fehler des Kapitäns, der das Schiff fahrlässig zu nah an die Insel herangesteuert haben soll. Inselbewohner berichteten hingegen, dass oft Kreuzfahrtschiffe sehr nah an der Insel vorbeifahren würden. Unterdessen wurde ein Mitschnitt eines Telefonats zwischen einem Offizier der Küstenwache und dem Kapitän bekannt, in dem der Kapitän aufgefordert wurde, auf das sinkende Kreuzfahrtschiff zurückzukehren. „Sie steigen jetzt über die Feuerleiter auf den Bug und koordinieren die Evakuierung. Sagen Sie uns außerdem, wie viele Passagiere sich noch an Bord befinden“, soll der Offizier befohlen haben. Die „Costa Concordia“ war am Freitagabend mit mehr als 4.000 Menschen an Bord, darunter 566 Deutschen, nahe Giglio auf einen Felsen aufgelaufen und zur Seite gekippt.