In den 1990er Jahren wurden den Vorteilen von Wärmedämmungen aus Stein- oder Mineralwolle längst nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie heute. Meistens wurden die Häuser damals häufig mit Polystyrolplatten gedämmt. Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) auf Basis von Mineralwolle waren die Ausnahme. Dennoch entschieden sich Heidrun und Dietmar Fessel bereits 1993 dafür, ihr selbst geplantes neues eingeschossiges Wohn- und Bürohaus in Arnim bei Stendal mit einem rein mineralischem WDVS zu versehen.
Auf dem Mauerwerk aus 175 Millimeter KS Hochlochsteinen kamen rund 230 Quadratmeter HECK Mineralwolle 035 zum Einsatz. Den Unterputz bildete ein fünf Millimeter starker HECK Armierungsputz mit Gewebe. Als Oberputz entschied man sich für einen drei Millimeter starken HECK Scheibenputz ohne algizide Ausstattung. Lediglich den Sockelbereich umgibt eine Perimeterdämmung aus Hartschaumplatten als Spritzwasserschutz.
Diese Entscheidung traf damals auf große Skepsis. Als Planungsbüro hatten sich die beiden jedoch bereits Anfang der 90er Jahre intensiv mit den Anforderungen an Wärmedämm-Verbundsysteme auseinandergesetzt. Dietmar Fessel ist beratender Ingenieur im Bauwesen. Niemand in ihrer Region hat zu dieser Zeit ein 120 Millimeter starkes Dämmsystem auf Mineralwollbasis mit Nennwert 035 verbaut. Fast noch ungewöhnlicher war es, dass Heidrun und Dietmar Fessel schon damals auch das Dach mit einer 140 Millimeter starken Aufsparrendämmung aus 035er Mineralwolle dämmen ließen.
Fast ein viertel Jahrhundert später hat sich die Entscheidung bereits mehrfach ausgezahlt: Die Hausfassade steht wie neu da und ist ganz ohne Egalisierungsanstrich oder algizid-wirkende Beschichtungen ausgekommen. Lediglich kleinere kosmetische Korrekturen waren im Laufe der Jahre notwendig und Verunreinigungen wurden mit einem Druckreiniger gelegentlich entfernt. Selbst der naturnahe Standort des Wohnhauses zwischen Ackerfläche und Wald konnte der Fassade nichts anhaben. Die Anschaffungskosten haben sich durch eine deutliche Energieeinsparung längst amortisiert. Der Energieverbrauch des Doppelhauses liegt um den Faktor 4 geringer als bei vergleichbaren Gebäuden der frühen 1990er Jahre.
Mehr zum HECK WDVS unter www.wall-systems.com.