Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und sein Vize, Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), wehren sich gegen den Vorwurf, die ostdeutschen Bundesländer könnten nicht mit Geld umgehen. „Im Gegenteil: Von uns kann sich mancher im Westen etwas abgucken“, sagte Bullerjahn in einem Interview mit der Zeitschrift „Super Illu“. Haseloff und Bullerjahn wiesen die Forderungen zurück, den Finanzausgleich durch den Solidarpakt II vorzeitig zu beenden.
Auch in Sachsen-Anhalt gebe es weiterhin Problemregionen, nicht nur in Nordrhein-Westfalen, so Bullerjahn. Haseloff ergänzte, es sei allerdings ein Gebot der Fairness, dass der Pakt 2019 auslaufe. „Wir müssen künftig weniger nach Himmelsrichtungen fördern, sondern da, wo Bedarf ist.“ Bullerjahn und Haseloff zufolge verstehen die Bürger in Sachsen-Anhalt zunehmend den rigiden Sparkurs des Landes. Haseloff: „Was es heißt, wenn ein Staat pleitegeht, das haben wir im Osten Deutschlands ja vor 22 Jahren erlebt.“ Und die Menschen wüssten auch noch, wie man mit weniger Wohlstand zurechtkomme. Vor 1989 habe der Lebensstandard im Osten oft nur bei einem Drittel des heutigen gelegen, so Haseloff. „Insofern gibt es da schon einen gewissen Spielraum.“