Wissenschaftliche Studie unterstützt den Kieler Ansatz
Kiel, November 2011 – Online-Poker ist in Deutschland sowie in weiten Teilen der EU bis heute nicht reguliert. Trotz dieses Verbots ist der deutsche Markt für Online-Poker der zweitgrößte der Welt. Etwa zehn Prozent aller online Pokerspielenden kommen aus Deutschland. Dies ist der Befund einer wissenschaftlichen Studie des Forschungsinstituts für Glücksspiel und Wetten http://www.forschung-gluecksspiel.de im Auftrag der TÜV TRUST IT Unternehmensgruppe TÜV Austria. Die Studie sollte die potentielle Suchtgefährdung von Online-Poker in der Variante Hold“em No-Limit untersuchen.
Die Politik reagierte prompt auf die Veröffentlichung der Studie. „Das Thesenpapier unterstreicht die Richtigkeit unseres Ansatzes“, sagte der stellvertretende schleswig-holsteinische CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Jörn Arp http://www.hans-joern-arp.de im Gespräch mit Die Freie Welt. „Als erstes und bislang einziges Bundesland haben wir die Initiative ergriffen, den unkontrollierten Markt im Internet auszutrocknen. Wir haben immer gesagt, dass so Spielerschutz, Suchtprävention und Bekämpfung von Geldwäsche am effektivsten zu erreichen sind. Das wird nun bestätigt.“
Die beiden Wissenschaftler Professor Dr. Dr. Franz W. Peren und Professor Dr. Reiner Clement haben herausgefunden, dass der existente Markt weitgehend unreguliert und unkontrolliert ist. Falls die übrigen 15 Bundesländer dem Beispiel aus Schleswig-Holstein nicht folgen und den Markt weiter unreguliert lassen, so werden auch in Zukunft viele Bürger in den Schwarzmarkt gedrängt und kriminalisiert. Dies hätte die Folge, so die Autoren, dass pathologische Spieler nicht identifiziert werden und nicht suchtpräventiv behandelt werden können. „Pathologische Spieler generieren einen nachhaltigen gesellschaftlichen Schaden“, so die Studie. „Dieser Schaden entsteht gegenwärtig über einen zweifelsfrei existenten Schwarzmarkt und damit vollkommen unkontrolliert zu Lasten der gesamten Gesellschaft. Zudem ist ein wirksamer Spielerschutz gegenwärtig ob der herrschenden Rechtslage nicht möglich.“
„Online-Poker ím Schwarzmarkt ermöglicht Geldwäsche und verhindert effizienten Spielerschutz sowie Präventionsmaßnahmen. Wir können es uns deshalb nicht leisten, dieses Gebiet zu ignorieren. Leider haben das noch nicht alle verstanden“, so Arp an die Kolleginnen und Kollegen in den übrigen Bundesländern.
Der Online-Markt macht gegenwärtig nach Angaben der beiden Professoren mindestens 10 Prozent des gesamten Marktes von Glücks- und Geschicklichkeitsspielen in Deutschland aus. Tendenz progressiv steigend. Davon entfällt der größte Teil auf Online Poker (EUR 0,34 Mrd.), gefolgt von Online Sportwetten (EUR 0,29 Mrd.). Online-Poker hat gegenwärtig mit 33,4 Prozent einen höheren Marktanteil im deutschen Glücksspielmarkt als Online-Sportwetten (29,4 %) und nimmt rund ein Drittel des gesamten deutschen Online-Glücks- und Geschicklichkeitsspielmarktes ein. Laut Arp beziehen sich diese Angaben zumindest im Bereich der Sportwetten auf den legalen Umsatz (Oddset und Pferdewetten). Der tatsächliche Online-Umsatz betrage Studien zufolge ein Vielfaches. „Wir wollen mit unserem Gesetz 85 Prozent des Umsatzes in den legalen und damit auch kontrollierten Markt bringen“, sagt Arp. Ob sich der schleswig-holsteinische SPD-Chef Ralf Stegner, der bisher recht unsachlich gegen das schwarz-gelbe Gesetz zur Glücksspielregulierung polemisierte, von den wissenschaftlichen Erkenntnissen beeindrucken lässt, hält sein Kollege von der CDU eher für unwahrscheinlich: „Herr Stegner hat sich noch nie für wissenschaftliche Erkenntnisse interessiert, die seine ideologischen Überzeugungen widerlegen. Ich wäre überrascht, wenn das dieses Mal anders wäre.“
Arps Einschätzung trifft zu. Die Studie sieht beim Online-Poker keinen höheren Suchtfaktor als bei Online-Sportwetten. Daher ist es unverständlich, warum Stegner – wie die Vertreter der übrigen 15 Bundesländer – die Zulassung der Online-Sportwette befürwortet, gleichzeitig aber das Verbot von Online-Poker aus Gründen der Suchtprävention propagiert. Dies ist logisch nicht erklärbar und hat wohl eher ideologische Gründe. (Ansgar Lange)
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