Das Deutsche Handwerk will die Ungleichbehandlung gegenüber der energieintensiven Industrie bei den Strompreisen nicht länger hinnehmen. „Es ist unfair, die großen, industriellen Stromverbraucher zu entlasten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Betriebe, die die Zeche zahlen müssen, zu gefährden“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die energieintensive Wirtschaft wird in diesem Jahr bei den Strompreisen um mehr als neun Milliarden Euro entlastet.
Kentzler fordert, dass die Kosten innerhalb der gewerblichen Wirtschaft neu verteilt werden. Von der Umlage für die Förderung erneuerbarer Energien (EEG) sollen nicht nur Firmen mit einem Verbrauch ab einem Gigawatt entlastet werden, sondern schon Firmen, die nur 0,1 Gigawatt Strom verbrauchen – aber nur solche, deren Energiekosten relativ hoch sind, also zum Beispiel Bäcker. „Damit es für alle Zahlenden nicht teurer wird als bislang, sollte die Gesamtsumme der aktuellen Befreiungen nicht ansteigen“ so Kentzler zu „Focus“. Stattdessen solle innerhalb der gewerblichen Wirtschaft umverteilt werden. Die Forderung wird kommenden Dienstag Thema beim Energiegipfel im Kanzleramt.