Haischützer Paul Watson in Frankfurt festgenommen

SAVE fordert sofortigen Auslieferungsstopp

showimage Haischützer Paul Watson in Frankfurt festgenommen

Paul Watson (Mitte), Gründer der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd

Seit 40 Jahren kämpft der Kanadier Paul Watson nun schon für Meeressäuger – vor allem gegen das Hai-Finning, bei dem jährlich 73 Millionen Haie durch eine Flossenamputation verstümmelt werden und qualvoll verenden.
Das wurde dem Gründer der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd nun zum Verhängnis. Am 15. Mai wurde er bei seiner Ankunft am Frankfurter Flughafen festgenommen, weil gegen ihn ein Haftbefehl aus Costa Rica vorliegt. Die dortige Justiz wirft ihm „Behinderung der Schifffahrt“ bei einem seiner Einsätze im Jahr 2002 gegen illegale Haijäger vor. Paul Watson bestreitet jegliches strafrechtliches Tun.
Costa Rica verlangt nun Watsons Auslieferung, obwohl Watson die Wilderer nach dem Einsatz den costa-ricanischen Behörden übergeben wollte.

Wie das OLG Frankfurt mitteilte, ist Watson nun gegen eine Kaution von 250.000 Euro wieder auf freiem Fuß. Nun hat Costa Rica drei Monate Zeit, ein Auslieferungsersuchen zu stellen und den Tatvorwurf zu belegen. Dann entscheidet das OLG über die Auslieferungshaft und über deren Zulässigkeit. Watson darf Deutschland in dieser Zeit nicht verlassen.

Über seine tatsächliche Auslieferung entscheidet zwar das Bundesjustizministerium, doch Justizministerin Sabine Leutheusser Schnarrenberger meinte, die Staatsanwalt müsse entscheiden.
Paul Watson sitzt währenddessen in Düsseldorf fest und bekommt Unterstützung von den Grünen im Bundestag. „Es ist zu befürchten, dass Paul Watson in Costa Rica kein faires Verfahren erwartet“, sagte Volker Beck, Sprecher für Menschenrechtspolitik und Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion und bestätigt damit auch die Ansicht von Watsons Anwälten. Sie sind der Meinung, dass eine Auslieferung gegen fundamentale Menschenrechte des Mandanten verstoßen würde.

Auch verschiedene Natur- und Umweltschutzorganisationen wie der SAVE Wildlife Conservation Fund protestieren und fordern den sofortigen Auslieferungsstopp und bitten die Öffentlichkeit um Teilnahme an den Protesten: (http://www.seashepherd.de/news-and-media/news-120519-1.html)

„Wir halten Paul Watson für einen außerordentlich couragierten Aktivisten, einen der mutigsten Kämpfer gegen das vollkommen sinnlose Gemetzel beim Hai-Finnig. Die Amputation der Flosse gehört zu den grausamsten Praktiken überhaupt, die ausschließlich der Herstellung einer Delikatesse, nämlich Haifischflossensuppe, dient“, meint Lars Gorschlüter, Vorsitzender des SAVE Wildlife Conservation Fund, der in engem Kontakt zu Paul Watson steht. „Seine Festnahme ist eine Katastrophe, weil die angebliche Straftat nicht bewiesen ist und zudem zehn Jahre zurückliegt.“ „Vielmehr“, so SAVE weiter, „fordern wir, dass Paul Watson die angemessene Ehre für sein aufopferungsvolles Engagement im Artenschutz erhält, statt ihn gegen seinen Willen festzuhalten.“
Deshalb hat der SAVE Wildlife Conservation jetzt Fund Bundeskanzlerin Merkel in einem Schreiben um Unterstützung gebeten und zum sofortigen Handeln aufgefordert.

SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Wülfrath, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.

Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstrasse 70
42489 Wülfrath
l.gorschlueter@save-wildlife.com
0178-3103344
http://www.save-wildlife.com