Windräder
dts Nachrichtenagentur
Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Philipp Freiherr zu Guttenberg, hat vor Verzögerungen bei der Energiewende gewarnt. Im Gespräch mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) verwies er auf zu erwartende Klagen von Waldbesitzern, denen Enteignungen im Zuge des Netzausbaus drohen. „Es ist überaus verständlich, dass viele Waldbesitzer gegen die Enteignungen klagen und den Instanzenweg gehen“, sagte Guttenberg.
„Gerichtsverfahren dauern meist Jahre. So würde der Netzausbau gehörig verzögert.“ Er kritisierte, dass Waldbesitzer derzeit mit „zehn bis 20 Prozent des Verkehrswerts der Fläche abgespeist“ würden, wenn eine Stromtrasse entstehen soll. „Wir müssen für die Energiewende ein Sonderopfer bringen, verlieren aber unseren Wald für immer“, sagte er. Guttenberg sprach sich zugleich für moderate Strompreiserhöhungen aus, um die Ansprüche der Waldbesitzer zu befriedigen. Er forderte „eine wiederkehrende Vergütung“, die mit einer Miete vergleichbar sei. „Wir reden nicht ansatzweise über Summen, die beispielsweise für die Förderung erneuerbarer Energien oder als garantierte Rendite der Netzbetreiber im Gespräch sind“, sagte er. „In unserem Fall würde sich der Strom um 0,008 Cent pro Kilowattstunde verteuern – das entspricht rund 28 Cent im Jahr für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt.“ Philipp zu Guttenberg ist der jüngere Bruder des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg.