Gut beraten auf dem Weg zum Big Business

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(Mynewsdesk) Wie das Transfer- und Gründerzentrum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Unternehmensgeister weckt

Unternehmergeist wecken, zur Existenzgründung motivieren, Gründungswillige beraten, unterstützen und begleiten – diesen Rundumservice bietet das Transfer- und Gründerzentrum der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg. „Unser TUGZ befindet sich selbst noch in der spannenden Gründungsphase“, sagt dessen Leiter Christian Krutzger. Ende 2015 wurde das Gründungsnetzwerk im Rahmen der ego.-KONZEPT-Förderung ins Leben gerufen. Jetzt präsentiert es sich auf der Hannover Messe.

TUGZ – diese vier Buchstaben sollen zu einem festen Begriff werden im Umfeld der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Was verbirgt sich dahinter?

Christian Krutzger: Unsere Servicestelle hat sich bewusst den Namen „Transfer- und Gründerzentrum“ gegeben. Der „Transfer“-Gedanke ist uns ganz wichtig. Die vielen zukunftsweisenden Forschungsergebnisse, die hier an der Uni generiert werden, müssen ihren Eingang in die regionale und überregionale Wirtschaft finden. Des weiteren wollen wir junge Leute verstärkt dafür sensibilisieren, den Karriereweg der Unternehmensgründung einzuschlagen. Wir begleiten sie dann auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Christian Krutzger: Wir richten uns an Studierende, an Doktorandinnen und Doktoranden, an die wissenschaftliche Mitarbeiterschaft der Universität, aber auch an Absolventinnen und Absolventen hauptsächlich aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, aus der Medizin und Medizintechnik. Jeder kann mit seiner Idee zu uns kommen. Wir erstellen dann gemeinsam eine Marktanalyse und entwickeln die Idee weiter – bestenfalls bis zu einem Prototyp. Es gibt auch Gründungswillige, die sich gern selbständig machen würden, aber noch keine zündende Idee haben.

Wer gehört zu Ihrem Beraterteam und wie helfen Sie dabei vielleicht auch Ideen für Gründungswillige zu finden?

Christian Krutzger: Wir setzen uns aus einem interdisziplinären Team zusammen, das in den unterschiedlichen Phasen der Gründung beraten kann. Außerdem arbeiten wir u.a. mit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, mit der IHK Magdeburg, mit anderen Gründungszentren wie FOUND IT und Univations, mit dem Verein „Generation Selbständig“ und mit dem Business Angels Fonds Sachsen-Anhalt zusammen. Professoren unserer Universität stellen sich als Mentoren und Ideengeber für Gründungsprojekte zur Verfügung.

Sie werben mit modernen und international erfolgreichen Ansätzen in der Gründungsförderung, nach denen im TUGZ beraten wird. Was meinen Sie damit?

Christian Krutzger: Wir beraten nach dem Lean-Startup-Ansatz. In der Übersetzung „schlankes Startup“ steckt auch der Grundgedanke: Wir verfolgen eine effiziente Gestaltung der Gründungsphase. Es kommt nicht darauf an, lange zu konzipieren. Die Zeit kann genutzt werden, um die im Geschäftsmodell getroffenen Annahmen anhand konkreter Experimente zu validieren. Investitionen können so wirkungsvoller geplant und eingesetzt werden; anders als bei einem klassischen Businessplan, der sich in der Praxis oft nicht bewährt.

Wie findet man schon vor der eigentlichen Gründung heraus, ob das Geschäftsmodell trägt?

Christian Krutzger: Wir nutzen das Prototyping, ein Verfahren zur schnellen Herstellung von Produkten und Anschauungsmodellen, auf die man ein zeitiges Feedback vom potenziellen Kunden bekommt. Und wir setzen Landing-Pages ein. Das sind kurze aussagekräftige Webseiten, auf denen man die Idee, bzw. den Prototyp vorstellt und Interessierten die Kontaktaufnahme ermöglicht. Mittels dieser Instrumente kann man seine Kunden frühzeitig einbinden, schon vor der Existenzgründung viel über die Marktchancen seines Produktes erfahren und dieses Feedback für einen erfolgreichen Unternehmensaufbau nutzen.

Gründungswillige verfügen meistens noch nicht über eine entsprechende Infrastruktur. Auch hier leisten Sie Hilfe?

Christian Krutzger: Vom Großraum- über das Einzelbüro bis hin zu einer Versuchsfläche bieten wir gut ausgestattete CoWorking-Räumlichkeiten. Zudem vermitteln wir personelle Unterstützung für Projekte oder gehen auf die Suche nach Mitgründern. Neben dem klassischen Coaching, was das Profil einer Gründerpersönlichkeit betrifft, helfen wir bei der Beantragung von Fördermitteln.

Sie präsentieren das TUGZ auf der Hannover Messe und haben auch „neotiv“ mit dabei, ein Unternehmen, das sich gerade in der Gründungsphase befindet.

Christian Krutzger: Hinter „neotiv“ stecken vier junge Gründer, die für ihre Produktideen Ergebnisse aus der aktuellen Hirnforschung nutzen; zum Beispiel die Erkenntnis, dass körperliches und geistiges Training zur Steigerung der Plastizität des Gehirns führen kann. So entstand die Idee für Software- und Hardware-Produkte, die sich für eine Kombination von Herz-Kreislauf- und Gedächtnistraining eignen. Das Training kann überwacht und stetig optimiert werden.

Wie gestaltet sich für dieses Unternehmen der Weg bis zur Gründung?

Christian Krutzger: „Neotiv“ hat eine Landing-Page, auf der es seine Geschäftsidee präsentiert und mit potenziellen Kunden und Partnern in Kontakt tritt. Zu den Partnern gehören ein regionales Demenzzentrum und das Institut für Kognitive Neurologie und Demenzforschung in Magdeburg. Im IKND erhält das Team wissenschaftliche Unterstützung.

Hier funktioniert der Transfer zum Anwender und wieder zurück in die Forschung. So können die Gründer schnell auf Kundenwünsche reagieren und mit wissenschaftlich fundierten Produkten ins Unternehmertum starten.

Bildunterschrift: Christian Krutzger leitet das „Transfer- und Gründerzentrum“ der OVGU, Daniela Geppert ist für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Autor Text und Bild: Kathrain Graubaum

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