Die Bundesnetzagentur will die bisherigen GSM-Frequenzen ab 2007 für Breitbandanwendungen nutzbar machen. Das geht aus einem Diskussionspapier zur zukünftigen Nutzung der Mobilfunkfrequenzen hervor, das die Agentur am Donnerstag veröffentlichte. Auch die Frequenzen im Bereich von 900 MHz und 1.800 MHz sollen demnach ab dem 1. Januar 2017 für funkgestützte, schnelle Internetanschlüsse zur Verfügung stehen.
Zurzeit werden die Frequenzen für die GSM-Anwendungen Sprachtelefonie und SMS von den vier Mobilfunknetzbetreibern Telekom, Telefónica, Vodafone und E Plus genutzt. Das Aufkommen von Sprachtelefonie und Kurznachrichten wächst nach Angaben der Agentur weiterhin auf hohem Niveau, während gleichzeitig der Datenverkehr im Mobilfunk enorm zunimmt. 2011 sei die Schwelle von 100 Millionen GByte mobil übertragender Daten zwar noch nicht überschritten worden, allerdings habe sich in den letzten zwei Jahren das Datenvolumen fast verdreifacht, hieß es weiter. Treiber für die steigende Nachfrage nach mobilen Datendiensten seien insbesondere neue multimediale Endgeräte, Cloud Computing, Video-Streams, mobile Software-Anwendungen und die mobile Nutzung sozialer Netzwerke, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Um der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit einzuräumen, sich frühestmöglich an der Gestaltung des Verfahrens über die Bereitstellung der 900 MHz und 1.800 MHz Frequenzen zu beteiligen, wurden bereits im vergangenen Jahr erste Eckpunkte veröffentlicht. Interessierte sollen bis zum 3. Juli 2012 Stellung nehmen, hieß es weiter.