Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat sich gegen die Abschaffung von Biokraftstoffen ausgesprochen. „Wir retten weder die Welternährung noch die Regenwälder, wenn wir jetzt pauschal Bioenergie verteufeln“, sagte die Grünen-Politikerin der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). „Die Spekulationen mit Nahrungsmitteln und unser Fleischkonsum sind viel größere Probleme.“
Zugleich zeigte sie grundsätzliche Sympathie für hohe Benzinpreise. „Ich komme vom Land und weiß, wie belastend teurer Sprit sein kann, wenn man keine Alternative zum Auto hat“, sagte Göring-Eckardt, die Spitzenkandidatin der Grünen für die nächste Bundestagswahl werden will. „Andererseits führen hohe Benzinpreise auch zum Umdenken. Die Fahrt zum Bäcker wird dann doch ein Spaziergang.“ Die Bundestagsvizepräsidentin verwies in diesem Zusammenhang auf den 5-Mark-Beschluss pro Liter Benzin ihrer Partei aus den 1990er-Jahren. Die Grünen hätten damit „steuern und eine Balance zwischen Ökologie und Ökonomie herstellen“ wollen, so Göring-Eckardt. „Heute kassieren die Mineralölkonzerne gnadenlos ab.“