Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Josef Winkler, hat sich für eine Direktwahl des Bundespräsidenten ausgesprochen. Wenn gegen ihn Vorwürfe wie aktuell gegen Bundespräsident Christian Wulff erhoben würden, „wäre er womöglich nicht mehr im Amt“, sagte Winkler dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstagsausgabe). „Denn der Zorn der Bevölkerung“ würde bei einem direkt gewählten Staatsoberhaupt „noch viel heftiger aufwallen“.
Bei einer Volkswahl wie in Österreich könnten nach Ansicht des Grünen-Politikers in das höchste repräsentative Amt des Staates „nicht einfach irgendwelche Ministerpräsidenten abgeschoben werden“. Vielmehr müssten Politiker antreten, „die den Menschen etwas zu sagen haben.“ Winkler: „Da hätte Joachim Gauck sicher die Nase vorn gehabt“. Der Politiker sprach sich dafür aus, zur Mitte von Wulffs Amtszeit in einen Diskussionsprozess über die Neugestaltung des Wahlverfahrens einzutreten.