Die Grünen streben eine gesetzliche Regelung für die Zulassung von religiös begründeten Beschneidungen an. „Wir wollen nach der Sommerpause zusammen mit Fachleuten und Verbänden diskutieren, ob es einen Weg gibt, dieses Problem gesetzlich zu regeln und Rechtssicherheit für Juden und Muslime zu schaffen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast der Berliner Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). Ihr „Grundimpuls“, so Künast, bestehe darin, „in der Abwägung von drei Grundrechten – körperliche Unversehrtheit des Kindes, elterliches Sorgerecht und Religionsfreiheit – einen Weg zu finden, bei dem die Beschneidung nicht bestraft wird.“
Anlass ist ein jüngst ergangenes Urteil des Kölner Landgerichts, wonach die Entfernung der Penis-Vorhaut bei Jungen aus religiöse Gründen Körperverletzung und daher strafbar sei.