Grüne: „Riester-Check“ ist „Tropfen auf den heißen Stein“

Die Grünen-Sprecherin für Verbraucherpolitik, Nicole Maisch, ist der Ansicht, dass der geplante „Riester-Check“ der Bundesregierung ein „Tropfen auf den heißen Stein“ sei. „Die Bundesregierung tritt damit den Anbietern von Riester-Produkten, die sich auf Kosten ihrer Kunden und des Staates bereichern, nicht auf die Füße und wird Sparenden keine ergiebigere private Altersvorsorge bescheren“, kritisierte die Grünen-Politikerin das Vorhaben der schwarz-gelben Bundesregierung am Mittwoch in Berlin. Versicherungsanbieter kalkulierten mit Sterbetafeln, die eine Lebenserwartung von knapp 100 Jahren als Grundlage hätten.

Somit werde die Rendite der Verträge erheblich gemindert. „Hier muss es klare Vorgaben geben, welche Sterbetafeln Anbieter nutzen dürfen“, forderte Maisch. Außerdem müsse es eine Kostenbegrenzung bei einem Anbieterwechsel sowie eine Regelung, welche Kostenanteile überhaupt in Rechnung gestellt werden dürfen, geben. „Nur eine Ausweisung aller Kosten in Euro und Cent sorgt für Klarheit beim Kunden. Die von der Regierung geplante Ausweisung der Kosten alleine in Prozent sorgt nicht für mehr Durchblick“, so die Grünen-Politikerin weiter. Es sei außerdem wichtig, die Einführung eines kostengünstigen, staatlich organisierten Riester-Produktes mit Austrittsmöglichkeit ernsthaft zu prüfen, um auch Geringverdiener zur privaten Altersvorsorge zu motivieren. Medienberichten zufolge will Schwarz-Gelb allen Anbietern von Riester-Renten vorschreiben, in jeden Vertrag einen zentralen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zu geben. Dieser „Riester-Check“ soll einheitlich aussehen und die wichtigsten Kriterien der Altersvorsorge auflisten, die anfallenden Kosten etwa, die Rendite-Erwartung und das Anlage-Risiko, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“.