Großeinkauf im Baumarkt: Anhänger richtig beladen

R+V-Infocenter rät Anfängern zur Übungsfahrt

Wiesbaden, 26. Juni 2020. Holzplatten, Gartenmöbel, Beton: Wer sperrige oder schwere Teile im Baumarkt kauft, kann sich dort oft einen Anhänger für den Transport ausleihen. Doch das R+V-Infocenter warnt: Beim Beladen und Fahren gibt es einiges zu beachten – vor allem wenn die Heimwerker keine Erfahrung mit Gespannen haben.

Überladung ist gefährlich
Viele Menschen nutzen die Corona-Zeit, um den Garten zu verschönern oder fällige Renovierungen anzugehen. Doch nicht alles lässt sich mit einem Pkw transportieren. Deshalb bieten viele Baumärkte ihren Kunden Anhänger zum Verleih an – oft sogar kostenlos. Eine besondere Fahrerlaubnis ist dafür nicht notwendig. „Allerdings müssen Autofahrer den Anhänger richtig beladen und ihre Fahrweise anpassen“, sagt Rico Kretschmer, Abteilungsleiter Schadenmanagement bei der R+V Versicherung. „Sonst drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg. Auch Fahrverbote sind möglich, etwa wenn der Fahrer deutlich zu schnell unterwegs ist.“

Die Ladung hat großen Einfluss auf die Fahrsicherheit. „Autofahrer sollten unbedingt das zulässige Gesamtgewicht von Anhänger plus Ladung beachten“, erklärt R+V-Experte Kretschmer. Bei kleinen Baumarktanhängern liegt das bei bis zu 750 Kilogramm. „Bereits leichte Überschreitungen können gefährlich sein, weil das Auto dann beim Bremsen erheblich ins Schlingern kommt.“ Zudem sollte die Ladung gleichmäßig verteilt sein und das Hauptgewicht über der Achse liegen – das sorgt für Stabilität beim Fahren. Wichtig: Besonders schwere Dinge wie Steine oder Sand gehören nach unten. „Und natürlich darf nichts verrutschen oder herausfallen. Die Heimwerker sollten daran denken, Spanngurte oder Netze zur Sicherung mitzunehmen“, rät Rico Kretschmer.

Längerer Bremsweg, geringere Beschleunigung
Wer noch nie mit Anhänger gefahren ist, sollte sich auf ein anderes Fahrgefühl einstellen. So ist beispielsweise der Bremsweg länger, dafür die Beschleunigung geringer. Besondere Vorsicht ist beim Rangieren und Rückwärtsfahren geboten. Denn der Anhänger dreht sich dabei in der Gegenrichtung zum Lenkradeinschlag. „Anfänger sollten auch mit einem kleinen Baumarkt-Anhänger am besten zunächst eine Übungsfahrt machen“, meint R+V-Experte Kretschmer.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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