In Griechenland ist es in der Nacht zum Montag bei Protesten gegen das neue Sparpaket zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wie die griechischen Behörden mitteilte, wurden bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in Athen mindestens 80 Menschen verletzt, darunter 30 Polizisten. Gruppen von Randalierern hatten immer wieder versucht, die Polizeiketten vor dem Parlamentsgebäude in Athen zu sprengen.
Die Polizei wiederum setzte Tränengas ein. Nach Angaben des Athener Bürgermeisters Giorgos Kominis wurden bei den Randalen enorme Schäden angerichtet. Insgesamt waren am Sonntagabend in Griechenland 100.000 Menschen auf der Straße. Allein in Athen wurden 80.000 Demonstranten gezählt. Das griechische Parlament hatte am späten Sonntagabend dem neuen Sparpaket zugestimmt. Die griechischen Abgeordneten sprachen sich am mehrheitlich für Maßnahmen aus, mit dem bis zum Jahr 2015 insgesamt 14 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Das Paket sieht unter anderem vor, dass Zusatzrenten gekürzt, der Mindestlohn gesenkt und bis zum Jahr 2015 150.000 Stellen im Öffentlichen Dienst gestrichen werden. Die Zustimmung des griechischen Parlaments zum neuen Sparpaket galt im Vorfeld als Grundvoraussetzung für das zweite Hilfspaket für Griechenland, das ein Volumen von 130 Milliarden Euro hat.