Griechenland-Rettung: IWF und Bundesregierung wollen schnellen Abschluss mit Banken

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Bundesregierung wollen die Verhandlungen mit den Banken über deren Beteiligung am zweiten Griechenland-Hilfspaket so schnell wie möglich beenden. Ziel sei es, die Beteiligung des Privatsektors in den nächsten Wochen zum Abschluss zu bringen, berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf ein Gespräch zwischen IWF-Chefin Christine Lagarde und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Absicht sei zwar weiter, einen Schuldenschnitt im Umfang von 100 Milliarden Euro zu erreichen, wie es auf dem EU-Gipfel Ende Oktober verabredet wurde.

Die Verhandlungen sollten aber zwangsläufig nicht so lange laufen, bis exakt dieser Betrag erreicht sei, um zu einem Schuldenschnitt von 50 Prozent zu kommen. „Das Thema muss vom Tisch, damit an den Märkten Ruhe einkehrt“, hieß es laut dem Bericht in Regierungskreisen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) solle bei der Bewältigung der Finanzkrise zudem eine stärkere Rolle übernehmen. Auch die USA seien mittlerweile bereit, sich an einer Aufstockung der IWF-Ressourcen zu beteiligen, hieß es. Washington erwarte vorher jedoch weitere Fortschritte Europas bei der Bewältigung der Euro-Krise, hieß es in den Verhandlungskreisen. Wie das „Handelsblatt“ weiter berichtet, habe die IWF-Chefin betont, dass neben den Banken auch die öffentlichen Gläubiger einen weiteren Beitrag leisten sollen. Wegen der weiter schrumpfenden Wirtschaft reicht auch das zweite Hilfspaket nicht, um die Schuldenlast Griechenlands bis 2020 auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken. Nach Berechnungen des Währungsfonds fehlt ein „signifikanter zweistelliger Milliardenbetrag“. Eine Lösung des Problems haben Merkel und Lagarde bisher nicht.