Suhl, 29.03.2022. Erst kam die Dürre, dann der Krieg: Die weltweite Weizenversorgung ist derzeit in Gefahr. „Die Preise schießen in die Höhe, sodass wir in einigen Regionen der Welt vor einer Lebensmittelknappheit und somit vor einer Hungerkrise stehen“, erörtern die Verantwortlichen der europäischen Genossenschaft Green Value SCE. Sowohl Russland als auch die Ukraine sind die zwei führenden Weizenproduzenten in Europa und machen etwa 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte aus. Auch in den USA explodieren die Weizenpreise seit Beginn des Krieges. Die Instabilität lässt viele US-Landwirte, insbesondere im von der Dürre heimgesuchten Westen, in Bedrängnis geraten, da die Kosten für Kraftstoff, Düngemittel und andere wichtige landwirtschaftliche Komponenten in die Höhe schießen. Die ukrainische Regierung hat diese Woche den Export von Weizen und anderen Grundnahrungsmitteln verboten. Roman Leshchenko, der ukrainische Minister für Agrar- und Ernährungspolitik, erklärte auf Facebook, dieser Schritt sei notwendig, um „den Bedarf der Bevölkerung an kritischen Lebensmittelprodukten zu decken“.
Pandemie ließ Lebensmittelpreise steigen
Laut einem aktuellen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) litten im Jahr 2020 zwischen 720 und 811 Millionen Menschen an Hunger. Die Weltlebensmittelpreise, die aufgrund der Corona-Pandemie bereits stark angestiegen sind, erreichten im Februar ein Allzeithoch, als sie laut UNO um etwa 2,1 Prozent stiegen. Weizen ist ein globales Gut, und kriegsbedingte Engpässe machen die Preise volatiler. Die Vereinigten Staaten exportieren etwa die Hälfte ihres Weizenangebots. „Wir werden das in Deutschland spüren, in Bezug auf Lebensmittelinflation oder Lebensmittelpreisdruck. Weltweit wird diese Situation für Länder, die stark auf Getreideimporte angewiesen sind, natürlich viel schlimmer. Länder im Nahen Osten, Nordafrika und Asien sind stark auf Importe aus der Ukraine und Russland angewiesen“, erklärt die Green Value SCE.
Öl- und Gaspreise explodieren
Auch die Sanktionen gegen Russland haben die Öl- und Gaspreise enorm in die Höhe getrieben. Dies belastet die Landwirtschaft zusätzlich, da das Fahren von Traktoren auf dem Feld sowie der Transport per Lastwagen immer teurer wird. Auch die Kosten für Düngemittel steigen aufgrund der hohen Nachfrage und der hohen Gaspreise. Da die Preise für Feldfrüchte wie Weizen und Mais steigen, versuchen die Landwirte, daraus Kapital zu schlagen und mehr Stickstoffdünger einzusetzen. Viele Düngemittel werden durch einen chemischen Prozess mit Erdgas hergestellt. Wenn der Erdgaspreis steigt, steigt also der Preis für Düngemittel. Jüngsten Forschungsergebnissen zufolge ist ein Großteil des Westens der USA weiterhin von Dürre betroffen, die durch den Klimawandel noch verschlimmert wurde.
Weitere Informationen unter: http://www.green-value-sce.eu
Die Green Value SCE ist eine europäische Genossenschaft. Das Genossenschaftsprinzip der Green Value SCE drückt sich dabei durch einen gemeinschaftlich geprägten Investitionsansatz aus, der eine Streuung in unterschiedliche internationale Assets ermöglicht. Hierdurch wird einer breiten Zielgruppe von Investoren der Zugang zu Anlagen gewährt, die ihnen ansonsten vorbehalten geblieben wären.