Green-IT-Studie 2012: Deutsche Unternehmen sind im europäischen Vergleich umweltfreundlicher

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Weiterstadt, 8. Mai 2012 – Das IT-Beratungsunternehmen Devoteam hat zum dritten Mal eine europaweite Umfrage zum Thema Green IT durchgeführt. An der „Devoteam 2012 Green IT Survey“ nahmen 270 Unternehmen aus 22 Ländern teil. Im europäischen Vergleich zeichneten sich deutsche Unternehmen durch ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein aus. Sie legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit, Mülltrennung und Energiesparen als Unternehmen in anderen europäischen Ländern.

Devoteam erreichte bei der Green-IT-Umfrage bei Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern eine Rücklaufquote von 82 Prozent. Die kleinen und mittleren Unternehmen (SME) mit weniger als 100 Mitarbeitern waren etwas zurückhaltender. 44 Prozent der angesprochenen Devoteam-Kunden nahmen an der Umfrage teil. Das Bewusstsein für Green IT ist insgesamt erneut angestiegen. Von den teilnehmenden Unternehmen sehen 78 Prozent Green IT als eine konsequente und nachhaltige Entwicklung. Im letzten Jahr waren es noch 67 Prozent. Insgesamt haben 63 Prozent bereits ein Green-IT-Programm in ihren Unternehmen aufgesetzt.

Das Know-how über Green IT ist bei den Großunternehmen weitgehend aufgebaut, nur 4 Prozent haben noch Wissensdefizite. Bei den mittelständischen Unternehmen sieht das Bild anders aus, hier glauben 77 Prozent, dass sie noch nicht ausreichend über das Thema Green IT informiert sind. Die Größe und auch die geschäftlichen Herausforderungen sind entscheidende Faktoren, ob sich Unternehmen bereits intensiv mit dem Thema Green IT beschäftigen.

Im deutschen Markt können bereits 83 Prozent der Unternehmen genaue Aussagen über ihre Stromrechnungen und ihre jeweiligen Stromverbräuche machen. Damit liegt Deutschland weit über dem europäischen Wert von 63 Prozent. „Die Strompreise sind in Deutschland in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Sie liegen mittlerweile weit über dem europäischen Mittelmaß. Die Gründe dafür liegen in dem Gesetz für Erneuerbare Energien“, erklärt Günther Pfleger, Leiter der Business Region Süd bei Devoteam. „Die starke Preisentwicklung sorgt dafür, dass deutsche Unternehmen bereits früh für das Thema Energiekostenmanagement sensibilisiert waren.“

„Green IT gewinnt auch weiter an Bedeutung“, so Manager Günther Pfleger. „Die Herausforderung ist, die Unternehmensbereiche durchgehend für das Thema zu sensibilisieren, Ziele festzulegen, den Mitarbeitern die Chancen nahezubringen und ein nachhaltiges Leitbild zu manifestieren.“ Auch wenn die IT-Leiter nicht direkt zuständig seien, spielten sie jedoch bei der Umsetzung von Green-IT-Programmen eine wesentliche Rolle.

Rechenzentren und Cloud Computing: Auf dem Weg zum optimierten Energiemanagement
Gegenüber der letztjährigen Umfrage ist der Data-Center-Services-Markt um 25 Prozent gewachsen. Es ist zudem ein starker Trend zu einem optimierten Energiemanagement spürbar. Energie ist hier ein wesentlicher Kostenfaktor. Bei der Frage nach Green-IT-Maßnahmen in den Rechenzentren, haben 55 Prozent der Unternehmen „Server Virtualisierung“ genannt – das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr. 28 Prozent haben die Energieverbrauchskontrolle aufgeführt – 9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Cloud Computing erachten die Unternehmen oft als wichtige Sourcing-Variante. Eindeutig geht es den Firmen dabei um eine Bündelung der Ressourcen zur Optimierung des Speicherplatzes und der Rechenleistung. Cloud Computing ist jedoch nur dann wirklich „grün“, wenn neben dem Bündelungseffekt auch die Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden. Die Auslagerung von Ressourcen in eine nicht ausgelastete Cloud oder Cloud Services, die in Rechenzentren ohne Nutzung von ökologisch erzeugtem Strom betrieben werden, hat nicht die gewünschten Auswirkungen auf unsere Umwelt.

In der Studie hat Devoteam darüber hinaus festgestellt, dass immer mehr Unternehmen den Energieverbrauch von Arbeitsplatzrechnern reduzieren. In Deutschland haben bereits 43 Prozent der Firmen diesbezügliche Programme initiiert (zum Vergleich: 41 Prozent in Großbritannien, 19 Prozent in Frankreich). Deutschland und auch Großbritannien sind führend im Energiemanagement sowohl bei den Arbeitsplatzrechnern als auch bei den internen Rechenzentren. In beiden Ländern sind die Energiekosten und die strengere Gesetzgebung zu CO2-Emissionen wesentliche Treiber.

Elektroschrott schlecht verwaltet
„Anwenderbewusstsein und erprobte Vorgehensweisen“ wurden auf Platz 1 der Maßnahmen gesetzt, um die Umweltbelastungen durch die Papiernutzung in den Büros zu reduzieren. Dieses Bewusstsein ist genauso gestiegen, wie das Bewusstsein für die Mülltrennung (42 Prozent im Jahr 2012 im Vergleich zu 33 Prozent in 2011) und bei der Nutzung von recyceltem Papier (36 Prozent in 2012 nach 27 Prozent in 2011).

Ein Wehrmutstropfen: Das Verwalten und Verwerten von Elektroschrott (Waste of Electrical and Electronic Equipments (WEEE)) hat in den Unternehmen noch keine signifikante Bedeutung. 69 Prozent der befragten Unternehmen ignorieren den Umfang mit Elektroschrott und fast 40 Prozent haben immer noch kein Programm für die Verwertung. In Deutschland zeichnet sich allerdings ein anderes Bild ab: 94 Prozent der Unternehmen geben an, großen Wert auf die Aufklärung über die negativen Effekte von übermäßigem Papierverbrauch zu legen. Die Mitarbeiter deutscher Firmen sind im europäischen Vergleich gut informiert, ihre Einstellung hat sich geändert und neue Methoden haben sich etabliert.

Virtuelle Konferenzen und Telearbeit
Eine Alternative zu Geschäftsreisen sind virtuelle Konferenzen. Laut einer Studie der Welt-Naturstiftung (WWF) resultieren 50 Prozent der CO2-Emissionen der Firmen aus Geschäftsreisen. In einer immer globaler werdenden Wirtschaft können Lösungen für virtuelle Konferenzen die Anzahl an Geschäftsreisen minimieren und den persönlichen Austausch fördern. Laut der Studie nutzen bereits 64 Prozent der Unternehmen Audiokonferenzen und 53 Prozent Videokonferenzen.

Die Nutzung neuer ITK-Lösungen, der Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet sowie der Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und auf das Umweltbewusstsein tragen zu einer neuen Art der Arbeitsplatzausgestaltung bei. Die Telearbeit ist real geworden. Mitarbeiter können heute von zuhause aus, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auch in öffentlichen Räumen arbeiten. Im Durchschnitt könnte ein Angestellter seine persönliche CO2-Bilanz um 10 Prozent senken, wenn er zwei Tage die Woche von zuhause aus arbeiten würde.

„Die dritte Ausgabe der europäischen Devoteam-Studie bestätigt ein steigendes Umweltbewusstsein und unterstreicht die Entwicklung von Green IT in Unternehmen jeder Größe. Manche Herausforderungen sind jedoch immer noch nicht gelöst. Zum Beispiel die Behandlung von Elektroschrott oder auch der ökologisch verträgliche Betrieb von Rechenzentren zum Angebot von Cloud-Computing-Services“, so Devoteam-Manager Günther Pfleger. „Positiv ist, dass Green IT nicht mehr nur als eine kostensenkende Maßnahme wahrgenommen wird. Unternehmen sollten mehr denn je ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt übernehmen.“

Den gesamten „Devoteam 2012 Green IT Survey“ können Interessenten unter http://www.devoteam.com herunterladen.

Devoteam ist ein führender und durch Awards anerkannter Anbieter von Beratung, ICT-Solutions und IT-Services an der Schnittstelle von Business und Technologie. Im Jahr 2011 erzielte Devoteam mit 4.857 Mitarbeitern in 23 Ländern in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten einen Gesamt-Umsatz von 528 Millionen Euro. In Deutschland ist Devoteam mit über 300 Mitarbeitern an den Standorten Weiterstadt, Hamburg, Köln, Stuttgart und München vertreten. Die Branchenschwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Automotive, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation & Medien, Transport & Logistik, Public Sector und Utilities. Devoteam ist seit Oktober 1999 an der Euronext in Paris (ISIN: FR 0000073793) notiert und in den Indizies CAC MID & SMALL 190, SBF 250 und Gaia Index vertreten.

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