Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, ist enttäuscht über die Weigerung des Internationalen Olympischen Kommitees, dem 40. Jahrestag des Attentats von München mit einer Schweigeminute zu gedenken. Die Entscheidung sei „gefühlskalt“ und „unmenschlich“, schrieb Graumann in einem Beitrag für die „Welt“ (Donnerstag). „Wieso fällt es so schwer, dem tragischsten Moment der Olympia-Geschichte einen würdigen Platz zu verleihen? Es wird hoffentlich nicht daran liegen, dass dem IOC inzwischen so viele arabische und muslimische Länder angehören und deshalb das IOC in vorauseilender Feigheit sogar davor zurückschreckt, Trauer zu zeigen.“
Der Angriff auf die israelischen Sportler sei „ein Angriff auf uns alle, auf die Werte unserer freien Gesellschaft“ gewesen, schreibt Graumann. „Es geht um Respekt. Um Würdigung und um das Zeichen `Wir haben euch nicht vergessen`.“