Google erweitert sein Portfolio um die Handysparte des Anbieters Motorola und sichert damit seine Patente gegen Apple und Microsoft ab.
Der Internetgigant Google hat mit dem Kauf der Handysparte von Motorola zu einem gigantischen Preis von 12,5 Milliarden US-Dollar nun auch den letzten Schritt in den zukunftsträchtigen Markt der Smartphones gewagt, nämlich den Schritt in die Hardwaresparte. Kernaspekt dieses Erwerbs sind dabei die rund 17.000 Patente des Mobilfunkherstellers Motorola, welche Motorola dank einer langjährigen Innovationsgeschichte als Pionier auf dem Handymarkt, und nun eben auch Google, zur Verfügung stehen. Die Kartellbehörden müssen das Geschäft jedoch noch absegnen.
Bisher ist Google nicht in besonderer Weise als Hersteller von Handys bzw. Smartphones in Erscheinung getreten, sondern hat lediglich das überaus erfolgreiche Android-Betriebssystem für Smartphones (http://www.smartphonebestenliste.de/) erstellt und zur Verbreitung gebracht. Mit dem Erwerb von Motorola und den damit verbundenen Patenten möchte Google dies ändern und sich damit insbesondere vor Patentklagen seiner Konkurrenten Apple, Nokia, Microsoft und Oracle besser schützen, welche das Android-System bedrohen. Beispielsweise klagt Oracle gegen das Android-System von Google, weil Oracle darin Patente hinsichtlich der Programmiersprache Java verletzt sieht. Auch Apple und Nokia haben mit ihrem Klagereigen bereits vorgemacht, was Google und seinem Android-System hätte bevorstehen können. Vor der jetzt bekannt gewordenen Übernahme konnte Google kaum mit Patenten zu Innovationen in der Mobilfunksparte aufwarten und hatte aus lizenzrechtlicher Sicht eine schwache Position. Durch den Kauf der Handysparte von Motorola werden die Karten nun neu gemischt.
Kritiker sowie die Börse sehen den Schritt von Google eher skeptisch. Die Aktie von Google notierte nach Bekanntwerden des Deals deutlich im Minus. Schließlich, so die Kritiker, könnte sich Google damit ins eigene Fleisch schneiden, denn die Übernahme der Handysparte von Motorola schwächt Googles Android-Abnehmer Samsung, HTC, LG und ZTE, da Google nun unweigerlich diesen Vertragspartnern als Konkurrent auf dem Smartphonemarkt entgegentritt. Samsung, HTC, LG und ZTE haben nun zurecht zu befürchten, dass Google bald Lizenzgebühren für sein Android-Betriebssystem verlangen könnte. Dies könnte die Installation von Android auf Geräten von Samsung, HTC, LG und ZTE sehr viel kostspieliger und unrentabler machen, so dass Google langfristig seine Vertragspartner zum Android-System verlieren könnte. Wenn auf Geräten von namenhaften Herstellern im hart umkämpften, aufstrebenden Smartphonemarkt dieses Betriebssystem nicht mehr installiert ist, könnte dies somit die Bedeutung des Android-Systems in Zukunft beeinträchtigen.
Googles Schritt ähnelt mit dieser Art des Vorpreschens in neue Bereiche vielen anderen Schritten des Unternehmens zuvor. Die Zeit wird zeigen ob sich der aktuelle Schritt für Google auch jetzt wieder auszahlen wird und Google sich zusammen mit Motorola und seinem Android-System auf dem Markt behaupten kann.
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