Glücksspielsüchtige leiden meist an Schuld- und Schamgefühlen und sind zu drei Vierteln Männer

Lavario, der in Deutschland grösste Anbieter von Suchtselbsthilfeprogrammen, http://www.lavario.de/spielsucht-therapie, hat Informationen über seine Kunden bekannt gegeben. Demnach sind drei Viertel der Glücksspielsüchtigen, die sich in eine (anonyme) Behandlung begeben, Männer, ein Viertel Frauen. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen verteilt sich die Sucht gleichmässig auf Online und Offline. Dies bedeutet, dass etwa die Hälfte der Behandelten eher nach Internetvarianten, wie Online-Pokern, Sportwettseiten, Onlinecasinos, Börsenzocken und anderem süchtig sind, die andere Hälfte nach dem klassischen Zocken in Spielsalons, Automaten, “echten” Casinos und Pokerrunden etc. Lavario macht keine Angaben zu Überschneidungen zwischen den beiden Gruppen. Der hohe Online-Anteil ist erstaunlich, vor zehn Jahren wäre das sicherlich so nicht möglich gewesen. Es stellt sich die Frage, ob dies “neue” Spieler sind, also Menschen, die ohne das Internet nicht in eine Sucht geraten wären. Lavario gibt dazu keine Auskunft. Allerdings wird darauf verwiesen, dass ein internetbasiertes Selbsthilfeprogramm tendenziell auch mehr Online-Spieler anzieht, dass also der Anteil der Online-Spieler in der Gesamtbevölkerung immer noch unterhalb von 50% liegen dürfte. Weitere interessante Einblicke sind, dass 75% der Betroffenen unter Schuldgefühlen und 56 % unter Schamgefühlen leiden. An erster Stelle steht hier das Verzocken von Geld und die steigende Verschuldung, direkt dahinter aber auch die Konflikte in der Beziehung. Knapp die Hälfte der Behandelten haben anfangs Angst um ihre Beziehung oder sind gerade von der Partnerin / dem Partner verlassen worden. Ein Drittel aller Betroffener hat starke Selbstzweifel und fragt sich, ob man eigentlich noch normal ist. Lavario betont, dass gerade solche Gefühle und Zweifel Nahrung für die Sucht sind, d.h. je schlechter man sich fühlt, desto mehr spielt man auch. Daher sei ein wichtiger Bestandteil einer Suchtbehandlung auch ein wieder verbessertes Selbstbild.  Je mehr man verstehe, warum man eigentlich in die Sucht gerutscht ist und je mehr man lernt, Alternativen zu seinem Verhalten zu finden und je mehr man mit seinem Geld wieder zurechtkommt und seine Schulden wieder loswird, desto offener werde man auch wieder für mehr Selbstachtung und daher zu weniger Druck zum neuerlichen Zocken. Somit kann ein positiver Kreislauf beginnen.  Mehr Informationen dazu findet man auf http://www.lavario.de/wie-sie-sich-dauerhaft-von-ihrer-spielsucht-befreien.