Warum Deutschland nicht in der ersten Internet-Liga spielt
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Düsseldorf/Frankfurt am Main, 24. Oktober 2011 – „Unternehmen, die nicht im Silicon Valley sind, haben grundlegende technologische Sprünge verpasst“, so betitelt der FAZ-Netzökonom Holger Schmidt seinen Bericht über eine Expertenrunde der Münchner Medientage mit wenig erfreulichen Botschaften für die Stärke der digitalen Wirtschaft in Deutschland. So skizzierte Marc Al-Hames von Tomorrow Focus mit einigen Zahlen die Dominanz der amerikanischen Schwergewichte im Internet und die Abgeschlagenheit der Deutschen. Danach befinden sich unter den 150 meistbesuchten Internetseiten der Welt keine deutschen Angebote – nur Google.de, Ebay.de und Amazon.de. Knapp 70 Prozent des deutschen Onlinewerbemarktes wird über Google generiert. Die Reiseseite Holidaycheck erzielt nur 2,2 Millionen Hotelbewertungen im Vergleich zu 10 Millionen, die amerikanischen Konkurrent Tripadvisor in der gleichen Zeit auf dem deutschen Markt eingesammelt hat. Der Kern des Erfolgs der Amerikaner liege im Silicon Valley. So zitiert der FAZ-Netzökonom den McKinsey-Direktor Adam Bird: „Viele Unternehmen, die nicht im Silicon Valley sind – Nokia, RIM, teilweise SAP – haben grundlegende technologische Sprünge verpasst“, sagte Bird.
Exzellenz für die vernetzte Service-Ökonomie
Als Ergänzung könnte man noch fragen, wann die deutsche Wirtschaft anfängt, Exzellenz in einer vernetzten Service-Ökonomie aufzubauen und sich nicht in rückwärtsgewandten Stellungskriegen des analogen Zeitalters zu verbarrikadieren, so der Bericht des Düsseldorfer Fachdienstes Service Insiders http://www.bit.ly/pRHGOy. Statt sich den Fliehkräften der digitalen Revolution zu stellen, verplempern Meinungsführer in Politik und Wirtschaft ihre Zeit mit nutzlosen Diskursen über die gute alte Zeit und verweisen auf dümmliche Umfragen über die Nutzlosigkeit von Socialmedia-Dingsbums-Modeerscheinungen.
In so einem Modus befindet sich auch die Servicebranche. „So sind Call Center-Betreiber ziemlich blind für das, was sich wirklich abzeichnet. Es ist dramatisch. Warum sind Call Center überhaupt entstanden? Sie sind deshalb entstanden, weil die Firmen nicht erreichbar waren. Durch eine zentrale Organisation haben sie erst einmal für eine Erreichbarkeit in Form von Auskunft gesorgt. Jetzt ist es mittlerweile so, dass die Call Center den gestiegenen Anforderungen gar nicht mehr gerecht werden können. Bei komplexeren Dingen schaffen sie es nicht mehr, dem Kunden die Auskunft zu geben, die er gerne hätte. Ein anderer Trend kommt hinzu: Kunden finden es viel spannender, sich die Infos über andere Kanäle, über soziale Medien und Communitys zu holen“, erläutert Harald Henn von der Beratungsfirma Marketing Resultant http://www.marketing-resultant.de.
Es gibt in Deutschland keine Persönlichkeiten wie Jeff Bezos, Mark Zuckerberg oder Steve Jobs, die sich der Aufgabe stellen, die richtigen Antworten für Mensch-Computer-Interaktionen und perfektes Service-Design zu geben, die von dem Google-Mitarbeiter Steve Yegge http:www.//gunnarsohn.wordpress.com/2011/10/18/eat-your-own-dogfood-wer-hat-die-beste-plattformstrategie-furs-online-geschaft/ so plastisch beschrieben wurden.
Plattformen wie Amazon pulverisieren nicht nur die Buchbranche. Sie bringen generell den stationären Handel in die Defensive. Mit dem Massenerfolg von Smartphones, Tablet-PCs und der App-Economy wird sich das noch radikal beschleunigen: Was man jetzt in Deutschland benötigt, ist ein Tipping Point im Denken, wie ihn der ehemalige IBM-Cheftechnologe Gunter Dueck in seinem Opus „Professionelle Intelligenz“ ausbreitet. Für einen Kulturumschwung müsse allerdings eine kritische Masse von Menschen ihre Meinung ändern: „Wenn sich überhaupt etwas bewegen soll, muss die aufgeschlossene Menge „mitmachen““, so Dueck. Die Technologie verändere alles, unsere Berufe bekommen ein neues Gesicht. „Die Religion ist auf einem quälenden Auflösungsweg, die Politiker hängen am Gestern. Uns fehlen die Leitlinien im Umbruch und für die neue Zeit nach dem Umbruch.“
Was sich ändern sollte diskutiert eine Expertenrunde auf der dreigeteilten Frankfurter Fachveranstaltung Digital Touch, Voice + IP und Be Connected http://www.bit.ly/nfkU0X am Messestand F08 der Brancheninitiative Contact Center Network am 25. Oktober von 12 bis 13 Uhr. Thema: Von der Warteschleife in die vernetzte Serviceökonomie? Call Center und der Tipping Point der digitalen Revolution. Teilnehmer: Markus Grutzeck (Grutzeck Software), Andreas Klug (ITyX), Klaus-J. Zschaage (Authensis), Bernhard Steimel (Mind Business), Harald Henn (Marketing Resultant), Walter Benedikt (3C Dialog). Moderation: Gunnar Sohn (NeueNachricht) in Kooperation mit dem Fachdienst Service Insiders.
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