Gesprächsworkshops für co-abhängige Frauen

Arzneimittelfonds zeichnet die Selbsthilfegruppe „Cinderella“ in Hanau aus

Hanau – In der Selbsthilfegruppe „Cinderella“ treffen sich Frauen, die sich von anderen abhängig gemacht haben und nicht mehr in der Lage sind, ihr eigenes Leben zu führen. Die Frauen leben die Sucht, von einem anderen Menschen gebraucht zu werden. Besonders in Beziehungen zu Abhängigen, psychisch oder chronisch Kranken kann das schnell zum Problem werden. Für diese wichtige Arbeit wurde die Selbsthilfegruppe „Cinderella“ im Begegnungszentrum Hanau-Main-Kinzig mit dem Förderpreis 2023 des Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland zum Thema „Frauengesundheit“ ausgezeichnet. Das Preisgeld von 4.000 Euro wurde heute in Frankfurt übergeben.

Die Selbsthilfegruppe möchte das Preisgeld verwenden, um zusätzlich zu den üblichen Gruppentreffen regelmäßige Gesprächsworkshops für junge Frauen ab 16 Jahren zu den Themen Co-Abhängigkeit, Suchterkrankungen und psychische Problemlagen anbieten zu können. Ein Einstieg soll dann jederzeit und niedrigschwellig möglich sein. Die Leitung dieser Workshops wird eine Diplom-Sozialpädagogin übernehmen, die von Teilnehmerinnen der Selbsthilfegruppe unterstützt wird. Künftig ist eine Kooperation mit Schulen, sozialen Einrichtungen sowie der Stadt Hanau geplant.

Mit seinem Förderpreis leistet der Fonds der Arzneimittelfirmen seit 1999 Anschubfinanzierung sowie Hilfe zur Selbsthilfe. Hinter dem Fonds stehen mittelständische, meist familiengeführte Unternehmen der pharmazeutischen Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die sich über die Medikamentenforschung hinaus für die Gesundheit und die Prävention von Krankheiten einsetzen. Die Jury des Fonds der Arzneimittelfirmen wurde in diesem Jahr durch zwei Kuratorinnen der Deutschen Stiftung Frauengesundheit ergänzt, die bei der Auswahl der Preisträge-rinnen und Preisträger unterstützten.

Der Arzneimittelfonds wurde 1992 gegründet. Aktuell gehören ihm 13 Unternehmen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland an: B. Braun, Kreussler Pharma, CLS Behring, Dr. Köhler Chemie, Engelhard Arzneimittel, Finzelberg, Fresenius-Kabi, Insight Health, IQVIA, LEO Pharma, Norgine, Pascoe und Ursapharm Arzneimittel. Zentrales Motiv der Unternehmer ist es, sich gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und Nachbarschaftshilfe im regionalen Umfeld ihrer Firmen zu leisten.

Der Arzneimittelfonds wurde 1992 von mittelständischen Unternehmen aus Hessen gegründet. In 2010 kamen weitere Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hinzu – allesamt Mitgliedsfirmen im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und im Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland engagiert. Zentraler Antrieb der Unternehmerinnen und Unternehmer ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung und eine gelebte Nachbarschaftshilfe im Umfeld ihrer Firmen. Der Arzneimittelfonds finanziert seine Arbeit durch Beiträge seiner Mitgliedsfirmen. Entscheidungsgremien des Vereins sind ein fünfköpfiger Vorstand sowie die Mitgliederversammlung. Zum partnerschaftlichen Netzwerk gehören Vertreterinnen und Vertreter staatlicher Ehrenamts- und Gesundheitsförderung, Kirchen, Bildungsträger, Stiftungen und Selbsthilfekontaktstellen.

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