Germanwings: Wir haben umfassend informiert

Die Fluggesellschaft Germanwings wehrt sich gegen die Behauptung, sie habe einen Zwischenfall mit einem Airbus A319 zu verharmlosen versucht und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) wichtige Informationen vorenthalten. „Das stimmt definitiv nicht“, sagte Pressesprecher Heinz Joachim Schöttes dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Noch am Abend des Vorfalls seien die BFU und das Luftfahrtbundesamt umfassend informiert worden.

„Wir haben mitgeteilt, dass es bei den Piloten plötzlich zu einer Beeinträchtigung der Wahrnehmung gekommen sei, beide Kribbeln in Armen und Beinen verspürten, Sauerstoffgeräte aufgesetzt wurden und ein Pilot später behandelt werden musste“, sagte Schöttes. Weshalb die BFU damals weder Voice-Rekorder noch Datenschreiber sicherstellte und erst sehr viel später eine genaue Untersuchung veranlasste, entziehe sich seiner Kenntnis. Der Germanwings-Sprecher sieht seine Firma politisch instrumentalisiert. „Ich finde es sonderbar, dass der Vorgang einen Tag vor der großen Bundestagsdebatte über das Thema kontaminierte Kabinenluft publik wird.“ Im Dezember 2010 waren die beiden Piloten einer Germanwings-Maschine beim Landeanflug auf den Flughafen Köln/Bonn durch giftige Dämpfe aus dem Luftversorgungssystem des Jets fast bewusstlos geworden. Nur mit Mühe konnten Sie das Flugzeug noch sicher landen.