In Verbundprojekten entwickeln mittelständische Unternehmen Strategien für mehr Wachstum
Köln, 1. März 2012 – Der Mittelstand entdeckt eine neue Form, sich mit Fragen der Unternehmensstrategie, des Wachstums und der Vertriebsoptimierung auseinanderzusetzen. In Verbundprojekten, in denen jeweils zehn bis 15 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammenarbeiten, entwickeln deren Führungskräfte Lösungen, von denen alle profitieren. „Das finde ich effizienter als die klassische Unternehmensberatung“, sagt Kai Witter, Manager Central Sales bei EOS aus Krailling bei München, dem Weltmarktführer auf dem Gebiet des Laser-Sinterns, einer Schlüsseltechnologie für das
e-Manufacturing. „Bei dem Verbundprojekt muss ich nicht erst umfangreiche Vorarbeiten für das Briefing eines Beraters leisten. Zudem kann ich mich dort mit kompetenten Gesprächspartnern auf Augenhöhe austauschen.“
Witter hatte sich zur Teilnahme an einem nun angelaufenen, ganz besonderen Verbundprojekt entschlossen, an dem ausschließlich Unternehmen mitwirken, die in ihren Branchen eine führende internationale Position einnehmen. Über eineinhalb Jahre treffen sich die Chefs und Top-Manager regelmäßig, um zum Beispiel über Marktbearbeitungs- und Preisstrategien, Vertriebssteuerung und Internationalisierung zu sprechen und gemeinsam wirkungsvolle Strategien zu entwickeln. Initiator ist die Kölner Unternehmensberatung Milz & Comp., deren Geschäftsführer Markus Milz unter der ebenfalls von ihm geleiteten Bergen Group bereits neun Verbundprojekte erfolgreich durchgeführt hat. „Die Idee dabei ist, dass die Teilnehmer durch einen regen Erfahrungsaustausch voneinander erfahren, wie Unternehmen anderer Branchen erfolgreich agieren und ihren Umsatz kontinuierlich gesteigert haben“, hebt Milz hervor.
„Für mich ist es spannend, über den Tellerrand hinauszuschauen“, bestätigt Holger S. Manske, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei Erfurt & Sohn, dem unangefochtenen Weltmarktführer bei Rauhfasertapeten aus Wuppertal. „Da wir in unserem Kerngeschäft eigentlich keine Marktanteile mehr gewinnen können, geht es mir um die Erschließung neuer Wachstumsfelder.“ Von dem Verbundprojekt erwartet Manske Impulse, die sein Unternehmen dabei weiter bringen. Insofern sei es bei solchen Themen für alle Teilnehmer gut, dass es keine Wettbewerbsüberschneidungen gibt.
Auch Marcus Söhngen, Geschäftsführer des ebenfalls in Wuppertal sitzenden Unternehmens Coroplast, unter anderem führend bei Spezialklebebändern für die Automobilindustrie, will die Erfahrungen seiner Kollegen im Verbundprojekt nutzen: „Die Chance, von anderen in ihren Märkten erfolgreichen Unternehmen zu lernen, bekommt man nicht so oft. Denn die Gespräche mit Mitbewerbern, die man bei Verbänden trifft, sind wegen der gängigen Compliance-Regelungen untereinander ohnehin sehr eingeschränkt.“
Gerade für kleinere Unternehmen können zudem die öffentlichen Fördermöglichkeiten sehr interessant sein, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen. „In der Regel sparen die Unternehmen damit, aber vor allem durch die Kostenteilung der teilnehmenden Unternehmen, bis zu 60 Prozent im Vergleich zu einer individuellen Beratung“, erläutert Milz. Für viele sei aber das gemeinschaftliche Arbeiten an unternehmensstrategischen Fragen ausschlaggebender als die Kosten.
Die Nachfrage nach den Verbundprojekten jedenfalls ist groß. Über 200 Unternehmen haben ihr Interesse an einer Teilnahme bereits angemeldet. Neben einer noch bis Herbst laufenden Veranstaltungsreihe mit 14 Firmen aus der IT-Branche beginnt Milz & Comp. in jedem Quartal dieses Jahres ein neues Verbundprojekt. Eines davon findet wieder mit Weltmarktführern statt. „Selbst dafür führen wir eine Warteliste“, freut sich Milz über den Erfolg seiner Idee.
Damit die eingespielten Teams nach eineinhalb Jahren des konstruktiven Miteinanders die Chance haben, sich auch in Zukunft auszutauschen, hat Milz darüber hinaus das „Mittelstandsnetzwerk“ gegründet. Dazu haben nur die teilnehmenden Unternehmen aus den Verbundprojekten oder exklusive Empfehlungen aus deren Kreis Zugang. Auch hier steht der Austausch und das gemeinsame Lösen von Problemen im Mittelpunkt. Darüber hinaus bietet das Netzwerk seinen Mitgliedern bei regelmäßigen Treffen zum Beispiel Experten-Vorträge, Firmenbesichtigungen und Unternehmerreisen an. „Vor allem geht es dabei wie auch bei den Verbundprojekten um das Teilen von Wissen und Erfahrung“, betont Milz.
Weitere Informationen über die Verbundprojekte und das Mittelstandsnetzwerk bieten die Websites www.milz-comp.de und www.mittelstandsnetzwerk-deutschland.de.
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