Gedächtnisforscher: Ferien machen nicht dumm

Ferien machen keineswegs dumm: Im Familienmagazin „Focus-Schule“ haben Gedächtnisforscher einer häufig zitierten populärwissenschaftlichen Studie widersprochen, die nahelegt, dass Schüler in der Sommerpause das Erlernte rasch wieder vergessen. Auch in den Ferien seien Kinder intellektuell gefordert, sagte der Marburger Psychologe Detlef Rost. Die Anregungen seien nur anderer Art als in der Schule.

Von einem Intelligenzverlust könne man nicht ausgehen. Zudem hätten Kinder „ein Recht, mal nicht gefördert zu werden und sich einfach nur zu erholen“. Das über das Schuljahr hinweg Gelernte werde zudem nicht gelöscht, sondern nur neu sortiert, sagte der Neurowissenschaftler am Institut für Physiologische Psychologie der Universität Bielefeld, Hans J. Markowitsch. „Verschwinden können Dinge in einem gesunden Gehirn gar nicht.“ Schulinhalte würden in den Ferien vielmehr von neuen Erlebnissen überlagert und müssten anschließend reaktiviert werden, so Markowitsch. Nach spätestens zwei Wochen Schule sei es, als seien die Ferien nie gewesen.